Vom Protestantischen Pfarramt Sembach werden die beiden Kirchengemeinden Wartenberg-Rohrbach-Baalborn und Sembach betreut.
Die Kirchengemeinde Wartenberg-Rohrbach-Baalborn ist eine im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitende Gemeinde und umfasst die Ortschaften Wartenberg-Rohrbach (Verbandsgemeinde Winnweiler, Donnersbergkreis) und Baalborn (Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, Kreis Kaiserslautern). Sembach liegt zwischen Wartenberg-Rohrbach und Baalborn und gehört zur Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Das Pfarramt und das gemeinsam mit der Kirchengemeinde Sembach genutzte „Lutherhaus“ (Gemeindehaus) befindet sich in Sembach, Kirchstraße 11. Im Lutherhaus findet unsere Gemeindearbeit für Jung bis Alt statt. Es kann von Gemeindegliedern auch für Familienfeste gemietet werden. Lutherhaus Pfarrhaus uns Sembacher Kirche, idyllisch auf dem Sembacher Spitzenberg gelegen, bilden ein harmonisches Gemeindezentrum.
Die Dorfkirche von Sembach sollte nach dem Willen ihrer Erbauer einfach und zweckmäßig sein. Baumeister und Künstler waren bei ihrer Entstehung nicht beteiligt, ihre Ausführung ist daher eher handwerksmäßig. Der recht-winklige Raum mit einer Holzdecke hat nach einer alten Baubeschreibung eine Länge von 60 Schuh, eine Breite von 36 und ist über dem Fundament 24 Schuh hoch. Das Gebäude hat sieben Fenster: drei an der Westseite, zwei an der Ostseite und zwei mit halber Höhe an der Südseite; außerdem sind drei runde Fenster angebracht. Zwei Türen führen ins Innere des Gotteshauses, über der großen Eingangstür an der Nordseite ist die Jahreszahl 1773 eingemeißelt. Die Kirche hat eine Fläche von 153 Quadratmetern; im Schiff sind 126, auf den beiden Emporen 100 Sitzplätze. Am Ende des Mittelganges befindet sich der Altar, links an der Wand die schlichte Kanzel.
Die ländliche Kirche entstand in der Übergangszeit von Barock und Rokoko zum Klassizismus. Die Formen des Baus gehören dem zu Ende gehenden Barock an, das Türgewände am Haupteingang und die geschnitzten Holztüren lassen den Stil des Rokoko erkennen, der Orgelprospekt und der Kronleuchter weisen die Eigenheit des Klassizismus auf. Das Gotteshaus hat im Lauf seiner wechselvollen Baugeschichte mehrere Renovierungen erfahren.
Auf einer Anhöhe steht die kleine Rohrbacher Kirche mit ihrem gedrungenen Zwiebelturm. Der im Kern romanische langgestreckte Saalbau wurde 1139 erstmals erwähnt. Die Langhauswände dürften zum Teil noch Mauerwerk der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts enthalten. Umbauten und Erweiterungen erfolgten im Laufe des 15. Bzw. 18. Jahrhunderts. Die Westhälfte erhielt 1717 ein barockes Portal, die Osthälfte wurde samt Dachreiter und Portal 1746 erweitert. Bei den Renovierungsarbeiten 1970/72 wurde die Ostempore entfernt und die Orgel auf die Westempore versetzt. Wandmalereien aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden vom Restaurator Otto Schultz sind im oberen Teil der nördlichen langhauswand entdeckt und freigelegt. Zu erkennen ist die auf dem Berg Ararat aufgesetzte Arche Noah mit einem Aufbau in Gestalt eines Hauses. In einer Art Bildergeschichte lässt Noah auf der linken Seite die Taube fliegen, die am rechten Bildrand wieder zurückkehrt. Noah bei der Traubenernte und vermutlich der Bau der Arche ergänzen die Szenen aus dem Buch Genesis. Die Szenen der unteren Reihe sind um 1300 entstanden und zum Teil stark zerstört. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Gestalt des Erzengels Michael. Die Kirche besitzt eine wertvolle Glocke die im Jahr 1515 die im Auftrag von Konrad Kolb von Wartenberg gegossen wurde. Am 13. September 2015 wurde das 500-jährige Jubiläum der kleinen Rohrbacher Glocke mit einem Festgottesdienst begangen.
Die Gedenktafel für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege an der Rohrbacher Kirche ist im Sommer 2013 restauriert worden. Die Kosten von 1250.- Euro konnten vollständig durch SpenÂden der Gemeindeglieder und Unternehmen in Wartenberg-Rohrbach und Baalborn gedeckt werden. Ein herzliches Dankeschön an alle Spender, sowie an Herrn Andreas Jakoby für sein großes Entgegenkommen und sein Engagement für unsere Kirchengemeinde.
Ein ganz besonderes Dankeschön gilt unserm Presbyter Wilhelm Koplin, dem die Restaurierung ein Herzensanliegen war und auf dessen Initiative diese beschlossen wurde.
Herzlichen Dank auch allen Presbytern und Helfern für das Einsammeln der Spenden.