In 2020 ist nichts mehr wie’s war,
es ist geworden für alle zum Schicksalsjahr!
Eigentlich sollte hier heute ein anderes Gedicht stehen,
aber seit Monaten ist auf der Welt Gravierendes geschehen!
Am Anfang vom Jahr wurde ein Virus in Umlauf gebracht,
der die Welt verändert hat quasi über Nacht!
Am Anfang hat man’s wohl nicht so ernst genommen.
Was ist auf der Welt schon alles so vorgekommen?
Unsere Welt ist durch das Reisen überschaubar geworden,
man jettet heutzutage hin zu allen Orten.
Urlaubsreisen ganzjährlich angesagt,
geschäftehalber wurde weltweit getagt.
So reiste das Virus unsichtbar mit
und begleitet uns seither Schritt für Schritt!
Am Anfang noch überschaubar, noch regional beschränkt,
doch dann wurde es über Grenzen hinweg gelenkt.
Kein Land dieser Welt, das längst nicht betroffen,
nur die Antarktis lässt weiterhin hoffen!
Ich brauch‘ nicht zu schreiben, was bisher geschehen,
man hört es, man liest es, man kann es auch sehen!
Die Bilder erschreckend, das Zahlengefüge macht betroffen,
noch kein Ende in Sicht, nach oben hin noch alles offen!
Auch in früheren Zeiten gab’s Epidemien zuhauf,
die Pest nahm mehrmals durch ganz Europa ihren Lauf.
Dürrejahre, Hungersnöte, Kriege, Typhus, Ruhr und Cholera
waren stets gegenwärtig und immer wieder mal da.
Damals gab’s keine Medien, keine Heilung, noch Medizin,
man nahm alles als gottgegeben hin!
Deshalb hätte wohl jetzt in unserer Zeit wohl niemand gedacht,
dass ein Virus die Menschheit an ihre Grenzen gebracht!
Ãœberall nur noch ein Thema weltweit,
Corona, zu jeder Tag- und Nachtzeit!
Das öffentliche Leben, so wie’s bisher bekannt,
bremste das Virus aus, stellte uns mit dem Rücken zur Wand!
Zum Schutz von uns allen wurden Maßnahmen getroffen,
hoffen wir, dass sie greifen, nach oben hin weiter noch offen.
Alles hat sich verändert, das ist jedem nun klar,
nichts ist mehr so wie es vorher mal war!
Ich gehe jede Wette ein, es wird noch ein längerer Weg für uns sein.
Auch wenn das Virus seine Kraft mal verliert,
ist inzwischen weltweit überall Schlimmes passiert!
Lang wird es dauern, den Weg wieder in die Normalität zu finden
und uns wieder in den Alltag einzubinden.
Noch sind die Folgen nicht abzusehen,
wer weiß, was wird noch weiterhin geschehen!
Diesmal sind alle auf unserer Welt betroffen,
den „Großen“ und den „Kleinen“ bleibt nur das Hoffen!
Alles im Leben hat einen Anfang und ein Ende,
und irgendwann kommt auch aus dieser Situation die Wende.
Es wäre schön, wenn auch nach dieser Krisenzeit
die Regierungen der Weltländer nicht schnell wieder entzweit.
Wenn das Wohl der Menschheit würde im Vordergrund stehen,
das Zerstören der Natur nicht würde weiter untergehen.
Dass man Fauna und Flora den nötigen Respekt bezeugt
und dass man sich nicht nur dem Macht- und Profitgefüge beugt!
Die Regierungen sind gefordert, aber auch wir im Kleinen,
dass Natur und Menschheit bleibt weiterhin auf den Beinen!
Denn wie wir nun sehen, auch in unserer hochmodernen Zeit,
gibt es unkontrollierbare Phasen, mit Auswirkungen weltweit!
Dass das Schicksal sich nicht in die Karten lässt schauen,
wie sehr wir auch auf unser eigenes Vermögen vertrauen!
Dass wir als „Krone der Schöpfung“ nie vollkommen sein werden,
nur emsige „Würmer“, die kriechen auf Erden!
Vielleicht sieht die Menschheit irgendwann mal ein,
dass sie nur geeint wird stark sein, nie für sich allein!
Und was ich jetzt von Herzen will sagen,
das ist vielen ein Bedürfnis in diesen Tagen!
Den Menschen zu danken für ihre Hilfe und Kraft,
die bis zur Erschöpfung Unmenschliches schafft.
Denjenigen, die ihre eigene Gesundheit für andere riskieren,
damit nicht noch Schlimmeres wird weiter passieren!
Dank allen Nachbarn, Freunden und Bekannten,
den hilfsbereiten Helfern und Probanden,
die Leute wie uns zur Zeit im Stich nicht lassen,
diese Hilfsbereitschaft ist mit Dank allein nicht zu erfassen!
Wir hoffen alle, dass der Tag wird kommen,
wo das Bangen und die Sorgen wieder von uns genommen.
Das Leben geht weiter, bei Tag und bei Nacht,
die Sonne geht auf und der Mond hält die Wacht.
Die Schönheit der Natur vor den Augen uns steht,
die Erde dreht sich weiter, egal wie’s darauf zugeht!
Ein Sprichwort sagt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“
Egal, wie die derzeitige Situation auch allen zusetzt!
Renate Bäcker
Wege!
Alles Tag– und Nachtgeschehen,
beinhaltet Wege, die wir alle gehen.
Jeder Weg ein Anfang und ein Beginn,
die letztlich führen alle zu einem Ende hin!
Für jeden Menschen auf unserem Erdenrund,
tut individuell ein solcher Weg sich kund!
Jeder muss seinen eigenen Weg beschreiten,
in guten wie in schlechten Zeiten!
Viele Wege sind gefällig und heiter,
doch auch mancher mühsam und trist als Wegbegleiter.
Über manchen Lebensweg scheint man drüber zu schweben,
keine Stolpersteine, kein Hindernis scheint`s zu geben.
Andere Wege erscheinen mühsam, beschwerlich und lang,
müd` werden die Füße und schwach unser Gang!
Wir gehen unseren Lebensweg am liebsten gemeinsam,
allein ihn zu gehen macht müde und einsam!
Oft sind unsere Wege voller Rastlosigkeit,
geprägt von unserer Umwelt und ihrer Schnelllebigkeit!
Andere Wege führen über Jahre stets geradeaus,
mühelos zu gehen, sie führen immer wieder nach Haus`!
Leider so mancher Weg auch in die Irre uns führt,
in der man nur Mutlosigkeit und Verlassenheit spürt!
Die Wege des Lebens, keiner ist gleich,
es beschreiten sie alle, arm oder reich!
Egal, was sie uns allen individuell bescheren,
wir müssen`s ertragen, wir können uns nicht wehren.
Was auch immer sie uns an Gutem oder Schwerem bescherten,
Türen öffneten, oder Zutritt verwehrten.
Sie ließen uns unsere Wege ziehen,
mal im hellen Licht, dann auch vorm Dunkeln fliehen!
Und ein Jeder von uns allen weiß,
der letzte Weg hat seinen Preis!
Er führt uns weg vom Erdengrund,
ein neuer Weg tut sich uns kund.
Kein Stolperstein, kein Hindernis mehr,
nur Ruhe und Frieden rings um uns her.
Es ist der Weg der Ewigkeit,
festgesetzt seit Anbeginn vom Herrn der Zeit!
Renate Bäcker
Der Geist der Weihnacht! von Renate Bäcker
Ãœber den Geist der Weihnacht wurde schon viel geschrieben,
getextet, gedichtet, ganz nach Belieben.
Ich habe früher auch Charles Dickens gelesen,
sein „Der Geist der Weihnacht“ ist auch darunter gewesen!
Auch wenn diese Geschichte spielt in einer anderen Zeit,
hat sie bis heute nichts verloren von ihrer Bedeutsamkeit!
Wie stellen wir uns den Geist der Weihnacht vor?
Leihen wir ihm unser Herz, unsere Sinne und unser Ohr?
In unserer rasanten, schnelllebigen Welt
ist es um den Geist der Weihnacht nicht gut bestellt.
Das Gespür für ihn scheint bei vielen untergegangen,
weil sie an ganz viel profanen Alltagsdingen hangen!
Wer denkt da noch an Bethlehem, das Kind, die Krippe zur Nacht?
Die moderne Zeit hat ihm den Garaus gemacht!
Der Zeitgeist sich gewandelt hat,
viel Althergebrachtes findet nicht mehr statt!
Weihnachten ist zum Konsumartikel geworden,
in Europa, Amerika, an ganz vielen Orten!
Viele von uns, gerade die in den älteren Jahren,
haben nicht viel Freude an diesem ganzen Vermarktungsgebaren!
Nur, wer noch mit unschuldigen Kleinkinderaugen sieht,
der noch überall den Geist der Weihnacht verspürt!
Als die Geburt in Bethlehem dereinst geschah,
war es, als käme der Himmel der Erde ganz nah!
In einer unwirtlichen Zeit, in dunkler Nacht,
sind alle Sterne am Himmel erwacht.
Und die Engel kamen zur Erde nieder
und sangen dem Kind ihre heiligen Lieder!
So mancher Christbaum wird heut‘ noch geschmückt,
mit leuchtenden Sternen als Erinnerung daran bestückt!
Dazwischen kleine Engel in Gold- und Silberlamee,
so wie damals, als sie kamen herab aus himmlischer Höh‘!
Und wenn die Glocken an Heilig Abend erklingen
und die Menschen „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen,
dann ruht auf einmal Krieg und Streit,
wenn auch nur für eine kurze Zeit!
Und in dieser Heiligen Nacht
werden keine Börsengeschäfte gemacht.
Die Einkaufsmeilen liegen ruhig und still,
vorbei das Gerenne, Geschubse, Gewühl!
Der Stress ist nunmehr Vergangenheit,
man nimmt sich für die Familie nun wieder Zeit.
Das Laute wird auf einmal leise,
bei jedem ganz auf eigne Weise.
Und an vielen Orten auf unserer Welt,
der Geist der Weihnacht Einzug hält!
Das Kind in der Krippe kommt uns nah
und die Erinnerung ist wieder da.
Es lässt uns seine Allmacht spüren,
wie sehr wir uns auch selbst verlieren.
Doch nicht bei allen zieht dieser Geist ein,
nicht bei jenen, die einsam sind, verlassen, allein!
Persönliche Probleme, Sorgen bis zum Elend gar
bringen ihnen den Geist der Weihnacht nicht mehr nah!
Ihre Kinderträume sind längst gestorben,
der Alltag auf Jahre hat sie verdorben.
Sie müssen sich tief bücken, um das Kind zu erschauen,
um neu wieder Glaube und Hoffnung aufzubauen.
Doch auch für jene leuchtet der Stern in tiefster Nacht,
bis er erneut wieder das Licht der Liebe entfacht!
Jene Menschen, die den Glauben an Weihnacht verloren,
brauchen andere, die ihnen öffnen Herz, Mund, Hände und Ohren!
Gerade jene, die mit Freude das Christkind erwarten
sollen Hilfe geben denen, für die das Leben schlecht gemischt hat
die Karten!
Eine offene Tür, helfende Hände, ein freundliches Wort
kann erstaunlich viel bewirken, wenn Not ist vor Ort!
Es ist schon erstaunlich, dass besonders in der Weihnachtszeit
sich verstärkt Hilfsbereitschaft macht breit.
Nicht bei allen herrscht Feierstimmung, wird nicht jubiliert,
zu viel ist ihnen an Schicksal passiert!
Persönliche Dilemmas, die man sonst kaum beachtet
werden nun wieder mit wärmeren Augen betrachtet.
Isolation, Kälte, Egoismus und Einsamkeit
sind ein weit verbreitetes Ãœbel in unserer Zeit!
Menschen, die auf unseren Straßen leben,
für die es zumeist kein normales Leben wird geben.
In unsere Gesellschaft passen sie nicht rein,
sie bleiben Außenseiter, man lädt sie nicht ein!
Junge Menschen ohne Antrieb und Zukunftsvisionen.
Falsche Propheten flüstern Parolen ihnen ein, die sie würden belohnen!
Millionen Kinder auf der Welt am Rande vegetieren!
Elend und Leid ihnen täglich zuhauf passieren!
Sterbende und Kranke aus Mangel an Zeit sich selbst überlassen,
so was macht betroffen und ist nur schwer zu erfassen!
Behinderte Menschen, noch immer nicht voll integriert,
unter sich meist gelassen, noch von vielen nicht akzeptiert!
Da fragt man sich, warum das nur zur Weihnachtszeit anders ist?
Wenn man kurz danach, für den Rest des Jahres, alles wieder vergisst!
Doch zur Ehrenrettung muss man sagen, dass viele Organisationen spenden,
Veranstaltungen geben, wo noch gespendet wird mit vollen Händen.
Sportler, Sänger, Schauspieler, Prominente halt in der Welt
geben fleißig großzügig ab von ihrem Vermögen und Geld!
So scheint der Stern von Bethlehem doch uns allen,
den Armen wie Reichen, Jungen und Alten zum Wohlgefallen.
Möge sein Licht uns über’s ganze Jahr scheinen
und die Völker der Erde wieder in Frieden vereinen!
Solange Krieg, Terror, Leiden und Sterben die Menschheit entzweit,
solange ist der Geist der Weihnacht noch endlos weit!
Nur, wenn wir uns besinnen, warum das Kind dereinst geboren,
erst dann geht der Geist der Weihnacht uns nicht mehr verloren!
Einst war sie schön aus Fern‘ und Näh‘,
die Stadt mit Namen Ninive!
Die Dächer trugen blaue Ziegeln,
die Tore hatten gold’ne Riegeln.
Große Bäume gab es an den Straßen,
auf denen bunte Vögel saßen.
Dem König selbst gefiel es dort,
drum wohnte er an jenem Ort.
Man könnte denken: „Alles klar!
In dieser Stadt wär’s wunderbar!“
Doch weit gefehlt, so war es nicht,
die Stadt hatte auch ein Schattengesicht!
Die Mächtigen tranken, feierten, spielten, aßen,
die Armen sie doch glatt vergaßen.
Des Königs Söldner und Soldaten,
die plünderten in fremden Staaten.
Gleichgültigkeit, Ungerechtigkeit ringsumher
und es wurde täglich mehr!
Gott sah dies aus seiner Höh‘,
den Verfall von Ninive!
Er sprach: „Wenn sich die Menschen nicht bald bekehren,
so werd‘ ich diese Stadt zerstören!“
Das alles sah Gott an, sah das und dies
und auch den Mann, der Jona hieß.
Er sprach zu ihm: „Jona, nun geh!
Mach dich auf nach Ninive!
Weil es dort sehr übel steht,
sag‘ ihr mein Wort, sei mein Prophet!“
Jona hörte dies voll Schreck
und lief so schnell er konnte weg!
Erst lief er nur, dann rannte er,
der Staub flog hoch, er keuchte schwer.
Gott aber, der den Weg schon kannte,
sah lächelnd zu, wie Jona rannte.
Am Ende seiner Kräfte dann,
kam Jona am blauen Meere an.
Dort fragt er einen Kapitän:
„Sag, wohin soll mit dem Schiff die Reise geh´n?“
„Nach Tharsis!“, sprach der, „Weit über’s Meer!“
Dem Jona ward’s ums Herz ganz schwer.
„Ach bitte, lasst mich mit an Deck,
ich nehme wenig Platz euch weg!“
Er ging an Bord, man stach in See,
weit weg war nunmehr Ninive!
Doch Gott sah alles, wie man weiß,
bald zahlten sie ´nen hohen Preis!
Ein Sturm brach los, das Schiff lag schief,
das Wasser überall reinlief.
Und jedem einzeln auf dem Schiff
ward’s bange, wie der Sturmwind pfiff!
Bald wollten sie in ihren Nöten
zu jemand flehen oder beten.
Gott war ihnen unbekannt,
doch riefen sie: „Hilf wer das kann, rett‘ uns an Land!“
Es brausten immer noch die Wogen,
haushoch und schwarz, ganz ungelogen.
In ihrer Not sprachen die Matrosen:
„Wir sollen miteinander losen!“
Der, der das schwarze Los bekäm,
der trägt die Schuld an alledem.
Und Jona zog das schwarze Los,
da war die Wut der andern groß.
„Ich bin“, sprach Jona, „ein Hebräer!
Ich floh und doch kommt Gott mir näher!
Ich bin dem Herrn sehr wohl bekannt,
er hat mich aus nach Ninive gesandt.
Da bin ich vor ihm ausgerissen,
nun werd‘ ich wohl ertrinken müssen!“
Bevor das Schiff fing an zu sinken,
da sah man die Matrosen winken.
Sie griffen sich den Jona her
und warfen ihn hinab ins Meer!
Und als im Wasser er verschwand,
da riefen sie: „Gott, bring uns an Land!“
Und siehe da, die Winde schwiegen,
die Woge schwand, die Sterne stiegen.
Stille ward‘ es auf dem Meer,
das Schiff zog ruhig wie vorher.
Der arme Jona schwamm inzwischen
im Meer umher mit lauter Fischen.
Nur weithin Meer, so weit man sah,
nicht mal ´ne kleine Insel nah!
Da plötzlich teilten sich die Wogen,
ein großer Fisch kam angezogen.
Dem hatte Gott der Herr befohlen
den nassen Jona heimzuholen.
Er saugte den Propheten ein,
bis tief in seinen Bauch hinein!
Dort saß er glitschig, aber froh,
denn nass war er ja sowieso.
In des Fisches Bauch und Nacht,
hat er ein Lied sich ausgedacht.
Die Stimme schwang, das Echo klang,
der ganze Fisch war voll Gesang!
Am dritten Tag im Abendlicht
kam endlich grünes Land in Sicht.
Der Fisch, der würgte sehr und spuckte
als Jona ihm zum Maul rausguckte!
Gott sprach erneut aus seiner Höh‘:
„Nun mach dich auf nach Ninive!“
Jona war still und floh nicht mehr,
wanderte viele Tage umher.
Dann kam er endlich vor das Tor,
er wusste, nun hatte er noch sehr viel vor.
Er rief auf Plätzen und auf Straßen
und überall wo Leute standen oder saßen:
„Noch vierzig Tage, spricht der Herr,
dann gibt es Ninive nicht mehr!“
Die Leute hörten dies mit Schrecken
und wollten sich nur noch verstecken!
Und als der König dies erfuhr
erschrak auch er und nickte nur.
Krone und Purpurmantel zog er aus,
trat barfuß aus dem Schloss heraus.
Er sprach: „Bedenket alle in der Stadt,
was Jona euch gepredigt hat.
Ihr sollt in Häusern und in Hütten
den Herrn um sein Erbarmen bitten!
Vielleicht ist es noch nicht zu spät,
dass unsre Stadt nicht untergeht!“
Und Gott sah all die traurigen Gestalten
und sprach: „Ich will die Stadt erhalten!“
Jona jedoch, den packt die Wut.
Er sprach zu Gott: „Du bist zu gut!
Ich hatte mir das gleich gedacht,
mich darum aus dem Staub gemacht!“
Und Jona hatte alles satt,
verdrießlich ging er aus der Stadt.
Ganz weit draußen auf dem Feld
hat er sich eine kleine Hütte aufgestellt.
Und als er schlief in dunkler Nacht
hat Gott ihm ein Geschenk gemacht!
Als Jona erwachte aus Schlaf und Traum,
wuchs vor ihm ein grüner Rizinusbaum.
Da freute sich der Jona sehr
und dacht‘ an keinen Ärger mehr!
Doch ach, schon in der nächsten Nacht
kam’s ärger als er sich gedacht.
Als Jona erwachte sah er sofort,
sein Rizinus war ganz verdorrt.
Er klagte, jammerte und weinte sehr
und rief verzweifelt: „Ach, ich kann nicht mehr!“
Und er hörte Gottes Wort:
„Jetzt weinst du, weil dein Rizinus verdorrt!
Den du nicht wachsen lassen kannst
und den du nicht mal selbst gepflanzt!
So siehst du mich auch traurig werden,
wenn meine Kinder auf der Erden
verderben und zu Grunde gehen,
weil sie mein Wort nicht mehr verstehen!
Warum sollte ich die Stadt nicht schonen,
in der so viele Menschen wohnen?
Gar viele Eltern, noch mehr Kinder,
lauter arme, dumme Sünder!
Doch auch manch‘ wackere Gesellen,
dazu das Vieh in seinen Ställen!
Sei nicht verzagt, zum guten Schluss
wächst für dich bald ein neuer Rizinus!
Dann denke, so in seiner Höh‘,
freut sich der Herr an Ninive!“
(Renate Bäcker)
Der Sommer ist jetzt angekommen,
freudig von uns aufgenommen.
Wenn es draußen grünt und blüht,
auch Wärme ins Gemüt einzieht!
Wie schön ist unser blauer Planet,
der sich seit Äonen schon um seine Achse dreht.
Mutter Erde wir ihn auch nennen,
diesen Namen alle Völker und Rassen kennen!
Und wie ich so sitze, hab` ich mir gedacht,
dass Mutter Erde dieses Gedicht selbst heut` macht!
So lest, was sie uns zu sagen hat,
es füllt so manches leere Blatt:
„Ich, die gute Mutter Erde,
hab` Grund zu mancherlei Beschwerde.
Ja, ihr sollt es heut` erfahren,
was mir geschehen in all den Jahren!
Was ihr mir alles angetan,
das stand nicht in meinem Plan!
Ihr, die ihr mich als eure Heimat betrachtet,
habt verlernt, wie man mich schützt, erhält und achtet!
Vom Urknall an, vor Jahrmillionen von Jahren,
habe ich unzählig viel an Gutem und Bösem erfahren.
Ich habe beschützt, ich habe bewacht,
beim Licht des Tages und im Dunkel der Nacht!
Kälte und Hitze, Feuer und Wind,
Erdbeben, Eiszeit und Fluten nicht fremd mir sind!
Entstehen und Vergehen im Rhythmus der Zeit,
sind mir Begleiter seit einer Ewigkeit.
Fauna und Flora, sie waren mir untertan,
seit Anfang an im Schöpfungsplan.
Fülle und Überfluss, aber auch Not und Verderben,
sah ich kommen und gehen, Geburt, Leben und Sterben!
Einst war ich wild, noch ganz jung an Jahren,
doch mit jedem Tag durfte ich immer Neues erfahren.
Dann eines Tages in meinem Lauf ist es geschehen,
der Homo Sapiens betrat die Bildfläche, als Zweibeiner im Gehen!
Das Leben erfuhr einen Neubeginn,
ein menschliches Wesen mit Körper und Sinn!
Am Anfang noch Urmensch, wenig Hirn, umso mehr Kraft,
doch die Evolution hat auch hier ein Wunder geschafft!
So sah ich das menschliche Leben erwachen,
beständig auf dem Vormarsch, stets neue Sachen!
Es entstanden die Völker, unzählige Rassen,
einfache und kluge, sämtliche Klassen!
Ich erlebte Hochkulturen, begleitete ihren Untergang,
sah Kommen und Gehen auf meinem ewigen Gang!
Lange Zeit haben mich die Menschen geachtet,
mich als Mutter allen Lebens betrachtet.
Sie wussten, es war nicht ihre Macht,
die das Leben auf die Erde gebracht.
Den Naturvölkern war dies von jeher bekannt,
sie legten ihr Leben voller Vertrauen in meine Hand.
Viele Gottheiten damals im Umlauf waren,
doch ich stand an der Spitze in jenen Jahren.
Nur wenige Auserwählte, Männer und Frauen,
ließ ich bis ganz tief in mein Innerstes schauen!
Viel Zeit ist seither vergangen,
als der Beginn der Menschheit hat angefangen.
Die Entwicklung ging weiter, sie blieb nicht stehen,
ich konnte dem Verlauf nur mit Staunen zusehen!
Der Mensch nun in der Kette ganz oben stand,
auch aus meiner Sicht der Dinge mehr als rasant!
Von diesem Tag an trat eine Änderung ein,
ich schien dem Menschen nicht mehr so wichtig zu sein!
Nun war er es, der bestimmte, was geschah,
ich rückte nach hinten, war ihm nicht mehr ganz nah!
Er teilte die Zeit in Jahre, Monate und Tage,
plante und schuf beständig Neues, ganz ohne Frage.
Es gab viele Kriege, doch auch friedliche Zeiten,
ließen mich in diesen Jahrhunderten ruhen und noch mehr leiden.
Nun lebt ihr in einer technisierten, hochentwickelten Zeit,
hinter euch liegt eine bewegte Vergangenheit.
Doch nun ist es an der Zeit, euch vieles zu sagen,
was ihr mir gegenwärtig antut, in diesen Jahren und Tagen!
Eure Profitgier, euer Egoismus, eure Gedankenlosigkeit,
sind für mich zum größten Übel geworden in all meiner Zeit!
Ihr habt mich an den Rand geschoben,
betrachtet alles nur von ganz oben.
Die wenigen, die die Zeichen der Zeit längst haben erkannt,
stehen leider die meiste Zeit mit dem Rücken zur Wand!
Sie tun, was sie können, es ist nicht genug,
meine Ausbeutung geht weiter, Zug um Zug!
Versiegendes Wasser, Dürre und Trockenzeiten,
Wüste und Öde dort die Menschen begleiten.
Krankheiten und Hunger, noch immer aktuell,
Klimawandel extrem, heftig und schnell!
CO2 Ausstoß, Ozeane voller Plastik und Müll.
Meerestiere leiden qualvoll und sterben still.
Kaum noch Vögel, Bienen, Käfer und Schmetterlinge,
lange Zeit gar keine Frage der Dinge!
Betonwüsten wie Pilze aus dem Boden schießen,
keine Spielwiesen mehr, keine Blumen, die sprießen.
Genmanipulierte Nahrung, Zusatzstoffe, Pestizide zum Abwinken,
glaubt mir, die Dinge bis zum Himmel stinken!
Müllberge, die bildlich zum Mount Everest ragen,
so sieht es aus in euren gepriesenen Tagen!
Gerodeter Regenwald, seine Tiere vom Aussterben bedroht,
keine Rückzugsgebiete mehr für die in der Not!
Marode Atomkraftwerke, die Anstoß zur Sorge geben,
weil die Menschen drumrum auf einem Pulverfass leben!
Unterirdische Atomversuche, Raketenabschüsse,
kein Innehalten, keine Kompromisse!
Flugzeuge, die im Minutentakt am Himmel kreisen
und des Öfteren ihr Kerosin aus den Wolken runter schmeißen.
Zerstörung ganzer Länder durch Terror und Kriege weltweit,
das war schon immer euer größtes Übel zu jeder Zeit!
Denkt daran, die Erde gibt, die Erde nimmt,
so ist es allzeit vorbestimmt.
Ihr merkt nicht, dass ich längst krank geworden,
keine Spur mehr von Gesundheit an fast allen Orten!
Die beste Medizin lässt mich nicht mehr gesunden,
zu tief sind meine Blessuren, zu schwer meine Wunden!
Weil ihr nur auf Eigennutz und Vorteil seid besessen,
habt ihr eure alte Mutter Erde längst vergessen!
Ihr seid stets in Eile, kennt nur Hetze und Stress,
verlernt zu pausieren, keine Ruhe, kein Wellness!
Freundschaft, Nächstenliebe und Hilfe sind rar geworden,
haben eine dünne Haut bekommen an ganz vielen Orten!
Ihr habt euch versklavt, dem Zeitdämon verschworen,
selbst für eure Kinder habt ihr meist taube Ohren!
Ihr lasst sie allein, ignoriert, dass sie Bedürfnisse haben,
Fernsehen, Computer, Handys und Videospiele sind schlechte Ersatzgaben!
Der Blick für´s Wesentliche kam euch längst abhanden,
weltweit in Orten, Städten und Landen!
Nicht mal im Urlaub seid ihr noch entspannt und zufrieden,
selbst da ist euch keine Erholung und Ruhe beschieden.
Noch immer scheint die Sonne, leuchten Mond und Sterne,
es grüßt euch der Tag und die Nacht aus der Ferne.
Ich trage euch weiter, so lange noch Leben in mir,
so lange bin ich für euch da, für Mensch und für Tier.
Das Rad der Zeit kann auch ich zurück nicht drehen,
besinnt euch jetzt, sonst ist`s um eure Zukunft geschehen!
Denkt an die, die nach euch werden sein,
dass ich weiterhin bleibe Hüterin für Groß und für Klein.
Ich kenne keine Privilegien, ich gehöre euch allen,
denkt darüber nach, tut euch selbst den Gefallen!
Wir stehen an der Grenze, noch bleibt etwas Zeit,
eine Wende zu vollziehen, für mich und die Menschheit!
Es liegt an euch, wie ihr es handhabt, wendet und dreht,
dass ich auch weiterhin bleibe Mutter Erde, euer blauer Planet!“
(Renate Bäcker)
Liebe Leser, vernehmt die Kunde,
ich bescher‘ euch eine Märchenstunde!
Zu meiner Zeit an vielen Orten,
ist man mit Märchen groß geworden.
Bevor man sich zur Ruhe legte,
„Grimms Märchen“ das Gemüt bewegte!
Würden die Gebrüder Grimm heute wiedergeboren,
der Glaube an Märchen ginge ihnen gründlich verloren.
Ihre Märchen waren teils Wahrheit, teils Fantasie,
die Gegenwart toppt diese Märchen, erschreckend wie nie!
Märchen sind heutzutage bei Kindern verpönt,
man hat sie aus seelischen Gründen ihnen abgewöhnt!
Da frag‘ ich mich bei guter Zeit,
ist denn nicht viel schlimmer die Wirklichkeit?
Im Fernsehen, Computer, Play-Station, Handys etc.,
wieviel Brutalität und Horrorszenarien erlebt man da!
Die Märchen von einst waren dagegen harmlose Geschichten,
erlaubt mir, dass ich von einigen euch werde berichten!
Ich hab‘ sie ein wenig verändert, aus die Jetztzeit umgeschrieben
und mir aus meiner Sicht die Zeit damit vertrieben!
Wir befinden uns in einem finsteren Wald,
dort ist es Hänsel und Gretel bang und sehr kalt.
Weil lang schon herrschte Not und Hunger zu Haus,
setzte man im tiefen Wald sie aus!
Auch Eltern können grausam sein,
dieser Fall steht nicht für sich allein!
Nach Stunden kamen sie zu einem Knusperhaus,
eine Hexe kam von drinnen heraus!
Der Rest des Märchens ist durchaus brutal,
denn für die Heye endete es am Ende fatal!
Doch wer sich aus mi Märchen kennt,
der weiß, dass dieses hatte ein „Happy End“!
Meine Version hat dieses nicht,
sie zeigt die Gegenwart in einem düsteren Licht!
„Hexen“ werden heutzutage nicht mehr verbrannt,
doch skrupellose Menschen gibt’s zuhauf in jedem Land!
Solche, die Kinder wie Sklaven verkaufen,
sie schuften lassen, misshandeln, es ist zum Haare raufen!
Länder, in denen Kinder im Hunger versinken,
geplagt von Krankheiten, kein sauberes Wasser zum Trinken!
Straßenkinder schlimmer wie Tiere irren umher,
kein Dach überm Kopf, nur Elend erdrückend schwer!
Wie Ratten sie im Müll nach Essbarem wühlen.
Wie muss man sich in einem geordneten Umfeld da fühlen?
Misshandlungen, Missbrauch an der Tagesordnung sind,
ihre stummen Schreie vernimmt nur der Wind!
Es wird viel geredet und auch viel getan,
doch kommt die Hilfe längst noch nicht überall an!
Was bleibt ist Wut und die Scham, dass in unserer Zeit,
noch millionenfach Kinderelend existiert weltweit!
Ein Esel, ein Hund, eine Katze ein Hahn,
sie kommen im nächsten Märchen nun dran.
Sie wurden geschunden, geknechtet gequält,
ein Tierleben ha damals kaum was gezählt!
Sie, die dem Menschen stets treu und ergeben,
wurden „ausrangiert“, sollen länger nicht leben!
Des Nachts stahlen sie sich fort aus ihrem jeweiligen Haus,
trafen aufeinander und gemeinsam zogen sie aus.
Als Stadtmusikanten wollten sie gehen,
in Bremen, da kann man sie heute noch sehen
Auch dieses Märchen ein gutes Ende fand,
doch wieviel tierisches Elend gibt’s auch heut noch im Land?
Heutzutage werden selbst Nutztiere missachtet,
vielfach gerade solche, die man der Nahrung wegen schlachtet!
Sie werden aus Billigländern zu uns her transportiert,
ungeachtet der Qualen, was ihnen auf diesem Weg passiert!
Eingepfercht leiden sie Hunger, Durst, stehen im eigenen Kot,
treten und beißen sich blutig in ihrer Not!
Millionen Hühner, die nie das Tageslicht sehen,
in engen Batterien und Käfigen sie ihrem Ende entgegengehen!
Labortiere für Versuche zu Tausenden ihr Leben geben,
die in Minikäfigen fristen ein kurzes, elendes Leben!
Tiere, die noch immer ihres Pelzes wegen getötet werden,
zur Befriedigung eitler Damenwünsche auf Erden!
Wälder, die überall werden abgetragen,
zerstörter Lebensraum vieler Tiere nach Jahren und Tagen!
Exoten, die in freier Wildbahn bald nicht mehr existieren,
weil gewissenlose Wilderer sie töten und davon profitieren!
Einst lebte in seinem Königsschloss
ein König samt Familie, Gesinde und Tross!
Ein Prinzesschen wurde ihm alsbald geboren
und alle hatten ihr Herz an sie verloren.
Dornröschen so hieß das Königskind
und lieblich wie Babys nun mal sind!
Zur Taufe lud der König viele Gäste ein,
Dornröschen sollte der Mittelpunkt sein!
Doch eine wurde nicht zum Fest eingeladen
und ist deshalb heftig in Rage geraten!
Ihr Fluch ist gesprochen, hat Dornröschen ereilt,
dieweil sie an ihrem sechzehnten Geburtstag an einer Spindel verweilt!
Hundert Jahre sie alle rundum im Schlafe lagen,
eine Hecke umschloss das Schloss in so vielen Tagen.
Dann kam ein Prinz, der Rest ist bekannt,
sie feierten Hochzeit mit allen im Land!
Auch heutzutage viele gekrönte Häupter auf Erden leben,
die sich mit Glanz und Glamour umgeben.
Märchenhochzeiten gibt’s noch immer,
mit großem Prunk und Pomp und Schimmer.
Doch so manches Königshaus
kommt ohne Fluch selbst heut‘ nicht aus
Da gibt es Tratsch und Klatsch und viel Gemunkel,
am hellen Tag und auch bei Dunkel!
Die Medien wie Geier auf die Royals sich stürzen
und ihre Stories oftmals mit extra viel Lügen noch würzen!
Auch die Stars und Sternchen im Showgeschäft
werden beobachtet, verfolgt und nachgeäfft!
Keinen Satz zu sprechen, keinen Schritt zu tun,
ohne dass aller Augen auf ihnen ruhen.
Stets im Blitzlichtgewitter und im Rampenlicht stehen,
da kann auch einem Promi die Lust mal vergehen!
Was bin ich froh, keinen Promistatus zu tragen,
kann mich frei bewegen in allen Lebenslagen!
Zwei Märchen, die sind hinreichend bekannt,
die kennt ein jeder, in Stadt und im Land.
Rotkäppchen hier, die sieben Geißlein dort,
die zentrale Figur ist der Wolf am jeweiligen Ort.
In Fabeln und Märchen wird der Wolf als Bestie verschrien,
den des Nachts blutrünstig auf Beutefang sieht man ziehen.
Als Tier der Finsternis und Jäger der Nacht,
hat man unerbittlich auf ihn Jagd gemacht.
Er ist wieder da, schon macht erneut Angst sich breit,
doch die zweibeinigen „Wölfe“ gibt’s hundertfach mehr in unserer Zeit!
Sie können jung sein, fremd, gut bekannt oder schon alt,
sie machen vor Jungen und Mädchen nicht halt!
Diese „Wölfe“ haben alle ein zweites Gesicht,
ein jeder von ihnen ist ein menschlicher Bösewicht!
Der vierbeinige Wolf jagt nur aus Hunger in seinem Revier,
gegen sein menschliches Gegenstück ist er ein harmloses Tier!
Ihr kennt doch alle das Märchen vom „Tapferen Schneiderlein“!
Nur noch dieses, dann lass ich es sein!
„Sieben auf einen Streich!“ so wurde er bekannt
und bald fürchteten alle diesen Slogan im Land!
Es waren nur Mücken, die er auf einen Streich erschlagen,
doch wie sieht es aus in unseren Tagen?
Terror an vielen Ecken, Kriegsgeschrei und Säbelgerassel,
die Welt gerät immer mehr in einen großen Schlamassel!
Folter, Flucht, Elend, Hunger und Tod an so vielen Enden
und keine Aussicht auf Lösung dieses Dilemmas in den Händen
Kein Märchen holt die Realität von heute ein,
sollten sie selbst noch so grausam geschrieben sein!
Die Wirklichkeit lässt für Märchen keinen Platz,
in ihr findet man kein „Happy End“, keine Perlen, keinen Schatz!
Märchen von einst waren ein tolles Fantasiespektakel,
die Nachrichten von heute hautnah und ein Debakel!
Auch unsere Zeit wird vielleicht einmal als Märchen geschildert,
in ferner Zukunft beschrieben, vertont und bebildert!
Neue Zeiten, neue Personen, neue Geschichten,
die dereinst vielleicht über friedliche Völker können berichten!
Ein solches Märchen wäre wunderschön zu schreiben,
doch ich fürchte, dies wird ein Wunschtraum auf ewig wohl bleiben!
(Renate Bäcker)
Weihnachten damals und heute!
Wenn ich heut‘ durch die Straßen geh‘
und die vielen Lichter seh‘,
dann überfällt mich die Erinnerung
an die Weihnachtszeit, als ich noch jung!
Wie groß die Unterschiede waren
in meiner Kindheit und zu den heutigen Jahren!
Weihnachten war und bleibt zu aller Zeit
das schönste Fest der Christenheit.
Doch vieles sich verändert hat
zur Weihnachtszeit in Dorf und Stadt!
In den Städten war es früher schon moderner,
doch auf dem Land war das Moderne damals ferner!
Keine Lichterketten, Led-Stern, Girlanden und elektrische Kerzen
erleuchteten früher die Fenster, Türen und Herzen.
Es klebten daran Strohsterne und buntes Transparentpapier,
selbst gebastelt und zufrieden waren wir!
Auch Mistelzweige waren hierzuland
zu meiner Kinderzeit noch nicht bekannt.
Kein Rentier Rudolf, kein kletternder Weihnachtsmann,
diese Sitte kam erst später aus Amerika bei uns an.
Heute sieht man Häuser, die zur Weihnachtszeit bestückt,
da denk‘ ich glatt: „Ich werd‘ verrückt!“
Da kursieren doch tatsächlich Wetten
über all die Glanz- und Lichterketten,
wer den schönsten Schmuck hat weit und breit
und das jedes Jahr zur Weihnachtszeit!
Mir ist’s im Endeffekt ja gleich,
des Menschen Wille ist sein Himmelreich!
Vor Weihnachten, das ist bekannt,
kehrt der Advent bei uns ein im Land.
Der Adventskranz gehört bei ganz vielen Leut‘
zur liebgewordenen Tradition in der Vorweihnachtszeit!
Meine Mutter hat ihn noch selbst gebunden
und liebevoll geschmückt in so manchen Stunden.
Damals gab’s noch nicht so vielen Tand,
meist trug er rote Kerzen und rotes Band!
Adventskränze gibt’s in der heutigen Zeit,
in großer Vielfalt und schmückendem „Kleid“!
Und für die Kinder, das wissen wir schon,
hat der Adventskalender auch bereits eine lange Tradition!
Den ersten Kalender, den ich erhielt,
hatte hinter jedem Türchen ein weihnachtliches Bild.
Dann, als ich circa neun Jahre alt war,
gab’s den ersten mit Schokolade gefüllt, wie wunderbar!
Heutzutage kann man sie sehen
in vielen Variationen in den Kaufhäusern stehen.
Süßes allein ist heut‘ nicht mehr „in“,
jetzt stecken Spielzeug, Schmuck, Legos und Glitzerkram drin!
Was wäre die Weihnachtszeit ohne Weihnachtslieder?
Wie ein Körper ohne seine Glieder.
Früher hat man sie zu Haus und in der Schule gesungen,
wie hat das so fröhlich oder auch besinnlich geklungen!
Heute wird man beschallt in Supermarkt und Kaufhaus,
weithin hörbar bis auf die Straßen hinaus!
Und überall in Stadt und Land
geben Weihnachtsmärkte sich die Hand.
Die gibt es schon seit langer Zeit,
beliebt und besucht von vielen Leut‘!
Was früher auch ganz selbstverständlich war,
das Plätzchen backen in jedem Jahr.
Seit Generationen wurden Rezepte weitergegeben,
um jedes Weihnachten wieder neu aufzuleben!
Seit es die Supermärkte gibt,
ist selbst backen nicht mehr bei allen beliebt.
Wie schade, wenn dann zu Hause in der Luft
keine Plätzchen mehr geben ab ihren köstlichen Duft.
Was nicht nur mich seit Jahren stört
und niemanden damit betört,
dass in jedem bekannten Supermarkt
schon im September die Weihnachtsgenüsse sind eingeparkt.
Kommen wir nun zum Tannenbaum,
für viele ist er schlichtweg der Weihnachtstraum!
Früher wurde der Baum noch frisch geschlagen,
immer erst kurz vor den Weihnachtstagen.
Heute schaut schon aus manchem Haus
bereits im November geschmückt der Weihnachtsbaum heraus.
So mancher Baum erlebt gerade noch die Feiertage,
dann nadelt er heftig, ganz ohne Frage!
Der Baumschmuck oft durch Generationen begleitete
und jedes Jahr kam Neues dazu, was Freude bereitete.
Er war mit Lametta, Engelshaar und Kugeln geschmückt,
mit silbernen Glöckchen, Tannenzapfen und Vögelchen bestückt.
Wenn das Glöckchen an Heiligabend ertönte,
der Baum uns mit seinem Anblick verwöhnte.
Auch beim Baumschmuck hat man heut‘ die Qual der Wahl,
vielfältige Auswahl in ganz großer Zahl!
Auch das Beschenken hat seine Tradition,
hier und in vielen Ländern seit Jahrzehnten schon.
Einst waren die Geschenke, solide, gediegen und klein,
nur manchmal durfte es auch was Größeres sein!
Viel später erst konnt‘ ich ermessen,
was ich als Einzelkind damals besessen.
Der Heiligabend hat ganz der Familie gehört,
kein Telefon, kein Handy hat damals gestört.
Kein Laptop, kein Internet, keine Play-Station war bekannt,
man hatte noch jede Menge Tischspiele zur Hand.
Was an Heiligabend unter dem Baume stand,
verschwand im Januar wieder durch Zauberhand.
Kaufladen, Eisenbahn und Puppenhaus,
harrten auf dem Speicher bis zum nächsten Weihnachten aus.
Heutzutage ufert der Geschenkewahn aus,
er befällt wie eine Epidemie so manches Haus.
Immer mehr, immer teurer, immer größer soll alles sein,
oh ja, der Vermarktung fällt immer was Neues ein.
Was geblieben ist, das ist auch Brauch,
dass es zum Essen an Weihnachten gibt’s was Besonderes auch.
Doch habe ich in letzter Zeit auch oft erfahren,
dass man wieder einfacher isst nach allzu üppigen Jahren!
Auch die Gottesdienste zu Weihnachten sind nach wie vor da,
volle Kirchen an Heiligabend wie’s immer schon war.
Wie erhebend ist es, wenn „Stille Nacht, heilige Nacht!“
von hundert Stimmen wird dargebracht!
nd ist es in der Welt da draußen oft gar nicht schön,
dieses Lied wird niemals untergehen.
Auf dem ganzen Erdkreis ist es bekannt,
gesungen von allen Christen im jeweiligen Land!
Sind die Weihnachtstage dahin,
hat man schon Silvester und Neujahr im Sinn.
Als ich ein Kind noch war in jener Zeit,
gab’s noch kein Feuerwerk mit Krach und Knall im bunten Kleid.
Keine Chinakracher, keine Superböller,
ich hätte mich aus Angst wohl versteckt im Keller!
Die Buben hatten ihre Zundplättchenpistolen,
die durften sie an Neujahr aus dem Schrank hervor holen.
Man wünschte im Dorf den Leuten, Nachbarn und Paten,
dass das neue Jahr möge gut geraten.
Es wurden uns ein paar Münzen oder eine Brezel geschenkt
und wir haben die Füße zum nächsten Haus dann gelenkt.
So hat jede Zeit
ihre ganz eigene Besonderheit.
Die Generationen, sie kommen und gehen,
doch Weihnachten, es bleibt bestehen!
Ob wir’s mit Erwachsenen- oder Kinderaugen besehen,
sein Zauber wird niemals untergehen!
Wenn die Jungen dieses lesen,
wie’s vor Jahren so gewesen,
dann schütteln sie wohl nur den Kopf,
vielleicht betrachten sie mich als senilen Tropf,
die ihnen Märchen hat berichtet,
vielleicht noch was dazu gedichtet.
Doch jeder von den Älteren weiß,
ich bin noch kein verkalkter Greis.
Das was ich heute hab geschrieben,
ist auch in ihrer Erinnerung haften geblieben.
Frohes Fest!
(Renate Bäcker)