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Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Dezember 2018 bis Februar 2019

Liebe Gemeinde,

zum Ende des Jahres wird es noch einmal still. Dann besinnen wir uns auf unsere Familien, auf die Liebe und feiern an der Krippe, dass Gott in Jesus den Weg zu uns sucht. Die Stille und Ruhe dieser Tage nutzen viele, um noch einmal über das vergangene Jahr nachzudenken und schon einmal vorauszublicken auf das, was 2019 bringen mag. 

Für die Gemeinde war 2018 ein Jahr, in der die Pfarrstelle überwiegend vakant war. Jetzt konnte die Stelle ausgeschrieben werden und wir dürfen hoffen, dass im nächsten Jahr das Pfarramt wieder besetzt wird. 

Wenn ich auf das Jahr 2018 zurückblicke, dann tue ich dies mit viel Dankbarkeit und  Freude. Denn  in  diesem  Jahr  haben Sarah Schmidt (geb. Klein) und ich geheiratet und unser Sohn Jonathan ist auf die Welt gekommen. 

Seit dem 1. Dezember wird die Kirchengemeinde Odenbach von Pfarrer Benjamin Leppla vertreten, da ich mich mehr meiner eigenen Kirchengemeinde (Lauterecken) und der Kirchengemeinde Einöllen sowie meiner Familie zuwenden soll und möchte. 

Es liegt also ein Jahr hinter uns, in dem sich viel verändert hat und es stehen auch noch Veränderungen bevor. Aber auch wenn sich Wege ändern, auch wenn sich Zeiten ändern, zum Ende des Jahres wird es noch einmal stille und wir besinnen uns auf Familie und Liebe und feiern an der Krippe, dass Gott in Jesus den Weg zu uns sucht, geht und findet. 

Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest 

und ein frohes neues Jahr,

Ihr Timo Schmidt 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, September bis November 2018

Liebe Gemeinde!

Als Christenmenschen stehen wir immer wieder vor besonderen Herausforderungen. Das Vertrauen auf Gott ist auf der einen Seite ein Geschenk, auf der anderen Seite müssen wir uns immer einüben in dieses Vertrauen, damit unser Leben als getragenes Leben auch sichtbar wird. Eine Herausforderung ist sicher, damit umzugehen, dass wir alle verschieden sind, mit anderen Vorstellungen, und für die Kirchengemeinde Odenbach, dass hier sieben unterschiedliche Orte eine Gemeinde bilden. Es ist eine Herausforderung, darauf zu vertrauen, dass die Unterschiede uns nicht trennen, sondern als Gemeinde ausmachen. Es ist eine Herausforderung, uns darauf zu verlassen, dass unsere unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen uns nicht auseinander treiben, sondern unsere Gemeinde bunt und vielfältig machen.

Schon zu Paulus Zeiten,also ganz zu Beginn unserer Kirche, bestand diese Herausforderung. Paulus hat seine Gemeinde erinnert: "Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave, noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Jesus Christus." (Galater 3, 28) 

Nur zusammen sind wir Kirche. Nur wenn es uns gelingt, uns nicht durch das, was uns unterscheidet, trennen zu lassen, sind und bleiben wir Kirche. Und so stehen wir vor der Herausforderung, Wege aufeinander zuzugehen. So stehen wir vor der Herausforderung, das Trennende als Chance zu begreifen und Wege zu entdecken, die uns zusammen führen.

Als Vertreter in der Vakanz hoffe ich, dass wir Wege zu einem guten Miteinander finden.

Ihr Timo Schmidt

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer Juni bis August 2018

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht haben einige von Ihnen es in den letzten Wochen schon in den Gottesdiensten oder an anderer Stelle gemerkt: Ich befinde mich zurzeit nicht mehr im Dienst. Wie viele  von Ihnen wohl bereits mitgekriegt haben, erwarten mein Mann und ich Nachwuchs. Wie sind überglücklich und sehr dankbar, dass wir dieses Wunder erleben dürfen. Da ich nicht allen erforderlichen Immunschutz habe, wurde mir allerdings von meinem Dienstherrn, der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) mit Sitz in Speyer ein sofortiges und umfassendes Beschäftigungsverbot bis zum Eintritt in den Mutterschutz ausgesprochen. Dadurch bin ich nun schon früher, als gedacht nicht mehr im Dienst.

Für die Kirchengemeinde Odenbach bedeutet dieser Umstand nun Veränderungen. Die Vertretung des Pfarramts übernimmt mein Mann, Pfarrer Dr. Timo Schmidt aus Lauterecken. Bei allen wichtigen Anliegen wie Taufen, Trauungen oder Beerdigungen ist er Ihr Ansprechpartner.

Darüber hinaus werden andere Pfarrerinnen und Pfarrer, Prädikantinnen und Prädikanten und Lektorinnen und Lektoren die Gottesdienste in der Gemeinde übernehmen, sodass, wenn möglich, nichts entfallen muss.

Die Kinder- und Jugendarbeit wird weiterhin von unserer Gemeindediakonin Kerstin Holzhauser in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen gestaltet, außerdem übernimmt sie vollständig die Präparanden- und Konfirmandenarbeit. Die Besuche zu Geburtstagen und anderen Jubiläen werden der Besuchsdienst, Gemeindediakonin Holzhauser und die Presbyterinnen und Presbyter der Gemeinde nach bestem Vermögen übernehmen. Doch ich bitte Sie um Nachsicht, sollte sich ein Besuch oder Brief einmal verspäten oder aufgrund von Terminkollisionen nicht möglich sein.

Das vergangene Dreivierteljahr in der Kirchengemeinde hat mir viel Freude bereitet und so verlasse ich Sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Seien Sie stets behütet!

Ihr Sarah Schmidt, geb. Klein

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, März bis Mai 2018

Liebe Gemeinde,
Sie haben es vermutlich schon gemerkt – der Siebenpfeifer hat ein neues Aussehen bekommen. So wie die Natur dieser Tage an allen Ecken und Enden neues Leben sprießen lässt, so haben auch wir uns daran gemacht, dem Gemeindebrief ein wenig neues Leben einzuhauchen. Wir haben uns getraut und in den Farbtopf gegriffen und ein paar Änderungen am Layout vorgenommen – Wir hoffen, dass Ihnen das neue „Kleid“ des Sieben-pfeifers gefällt und Sie sich gut zurechtfinden!
Ich schreibe diese Zeilen an Sie am Beginn der Passionszeit, der Fastenzeit. Seit einigen Jahren gibt es die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ der evangelischen Kirche. In diesem Jahr lautet das Motto „Zeig dich! 7 Wochen ohne Kneifen“. Was mir an diesen Fastenaktionen seit jeher gefällt: Es geht nicht nur um den Verzicht auf etwas, sondern immer auch um das Tun von etwas Bestimmtem. Dieses Jahr sollen wir auf das Kneifen verzichten, uns dafür aber zeigen.
Sich zeigen, das fällt nicht immer leicht. Sei es bei der Arbeit gegenüber dem Chef oder den Kolleginnen, sei es zuhause gegenüber der Familie – mich mit dem zu zeigen, was mir wichtig ist, nicht zu kneifen und das laut auszusprechen, was ich mir wünsche oder von dem ich denke, dass es gut ist, das ist eine Herausforderung! Oft ist es leichter und bequemer, sich in alten, gut befestigten Bahnen zu bewegen. Doch, will ich weiterkommen, will ich etwas bewegen, will ich Neues entstehen lassen, muss ich manchmal über meinen Schatten springen, darf nicht kneifen, sondern muss mich mit meinen Ideen zeigen. Und so zeige ich mich zu Beginn der 7 Wochen ohne: mit dem neuen Aussehen des liebgewonnen Siebenpfeifers und auch mit einem neuen, festen Rhythmus der Gottesdienste, den ich gerne mit Ihnen ausprobieren möchte (Näheres dazu auf S. 27).
Ich bin gespannt, womit Sie sich in diesen 7 Wochen ohne Kneifen zeigen!
Ihre Sarah Klein, Pfarrerin

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Dezember 2017, Januar und Februar 2018

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeinde,

die Zeit, in der wir leben ist geschäftig. Immer mehr müssen wir in den Stunden unserer Tage unterkriegen und oft scheint es mir, als hätte bei manchen der Tag sogar mehr als 24 Stunden. Wir meinen, mit dem Tempo der Zeit mitgehen zu müssen, um alles mitzukriegen, um nicht auf der Strecke zu bleiben, um unserer Pflicht nachzukommen. Schnell geht uns ein „Aber ich muss noch…“ oder „Wenn ich das nicht mache, dann…“ über die Lippen. Wir geben – immer weiter, immer mehr.

Doch so sehr dies ein Zeichen unserer Zeit zu sein scheint, es ist kein modernes Phänomen. Bereits im 12. Jahrhundert schrieb der Zisterzienser-Mönch Bernhard von Clairvaux (1090-1153) folgende Zeilen:
Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle; wenn nicht, schone dich.

Mich beeindruckt, welche Aktualität diese Zeilen aus dem 12. Jahr-hundert besitzen. Und eigentlich ist es eine einfache Wahrheit: Man kann nur geben, wo auch etwas ist. Ich muss etwas zu geben haben, damit ich überhaupt erst geben kann. Bernhard von Clairvaux hat das Bild von Schale und Kanal gewählt, um an die Sorge um mich selbst zu erinnern. Er drückt damit für mich auch aus, was Jesus Christus im Markusevangelium als eines der höchsten Gebote bezeichnet: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Vergessen wir nicht den zweiten Teil des Satzes, wenn wir den ersten erfüllen!

Ihre Sarah Klein

Auf ein Wort, aus: der Siebenpfeifer, September bis November 2017

Meinst du, Gott macht Faxen?

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeinde,

mit ernsten Augen und zahlreichen Falten auf der Stirn fragte mich einmal ein Mädchen im Kindergottesdienst: „Meinst du, Gott macht Faxen?“ Wir hatten gerade darüber gesprochen, wo Gott wohl überall ist und was er so machen könnte – eins ergab das andere, von einer Seite kam die Überlegung, ob er wohl gerade Hasenohren hinter uns macht und dann die Frage an mich: „Meinst du, Gott macht Faxen?“ Meine Antwort damals: Ich fände das super, wenn Gott Faxen macht! Ich denke, dass er so einiges macht, was uns überrascht, womit wir nicht rechnen oder was wir auch nicht verstehen können. Also ist es für mich auch gut möglich, dass er gerade Faxen macht.

Denn für mich verhält es sich mit Gott so: Er begegnet uns Menschen auf die vielfältigste Art und Weise. Er ist der Schöpfer von Himmel und Erde, er ist ein eifernder Gott, der auf Rache sinnt, er ist ein ferner Gott, der sich uns entzieht. Er ist Retter in der Not, einer, der als Mensch zu den Menschen kommt, der liebt und enttäuscht, aufregt und verärgert. Und damit ist bei Gott für mich so ziemlich alles vorstellbar.

Die Frage „Meinst du, Gott macht Faxen?“ trifft somit für mich haargenau, was mich oft bewegt. Nämlich die Frage, ob Gott Anteil an uns nimmt, ob er bei uns ist, ob er unsere Fragen und Probleme versteht. Ein Gott, der Faxen macht, tut all dies. Wenn er hinter uns steht, und uns Hasenohren macht, auch im übertragenen Sinne, ist er da. Dann bekommt er unsere Fragen mit. Und dann möchte er uns vielleicht sagen: Ihr dürft lachen und vergnügt sein, ihr könnt euch auch mal entspannen!

Das ist für mich ein Gott, der Faxen macht. Einer, der da ist, der zuhört, der aber auch das Lachen nicht vergisst. Die Welt ist ernst genug – ein paar Faxen ab und zu schaden da nicht…

Ihre Sarah Klein

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Juni bis August 2017

„Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.“  (Apostelgeschichte 26, 22)

Liebe Leserinnen und Leser!

Der Apostel Paulus steht vor Gericht! Er ist in Cäsarea, dort wird vor dem römischen Statthalter Festus und dem König Agrippa die An-klage gegen ihn verhandelt. Warum ist er angeklagt? Weil er die Auferstehung Jesu von den Toten verkündet. Das ist den jüdischen Oberen ein Dorn im Auge. Paulus rechtfertigt sich in seiner Ver-teidigungsrede mit seiner Biografie. Er erzählt, dass er als Pharisäer zunächst selbst die Anhängerschaft Jesu verfolgt hat. Dann, nach dem „Damaskus-Erlebnis“ (Jesus spricht ihn direkt an, schlägt ihn drei Tage mit Blindheit, um ihn danach als „Völker-Apostel“ ganz in seinen Dienst zu nehmen), stellt sich Paulus ganz in den Dienst des Rufes Gottes, der ihn durch Jesus ereilt hat. Immer wieder wird er aber auch mit seiner „Vergangenheit“ konfrontiert. Beharrlich und mit allen Kräften lässt Paulus dennoch nicht locker, von Jesus und dem gnädigen Angenommen-Sein der auf Jesus vertrauenden Menschen zu erzählen. Überall in der ganzen Ökumene seiner Zeit spricht er vor den Menschen, die sehnsüchtig auf solch eine Frohe Botschaft ge-wartet haben. Viele lassen sich von ihr einladen, viele bleiben ihr aber auch weiterhin fern. Paulus hängt sich mit Leib und Seele rein in seinen Auftrag der Völker-Mission. Aber auch er muss letztlich darauf vertrauen, dass es der Heilige Geist ist, der bei den Menschen die Entscheidung pro oder kontra Jesus Christus bewirkt. Die Entscheidungs-Freiheit ist keinem Menschen genommen - damals nicht und heute nicht. Paulus kann aus seiner eigenen Biografie nur bekennen: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein!“ Das kommt mir bekannt vor: Martin Luther hat ähnlich auf dem Reichstag zu Worms 1521 geantwortet vor dem deutschen Kaiser. Und man bedenke nur, was daraus geworden ist.
Eine gesegnete Sommerzeit und: Schöne Ferien!

                                                                        Iris Schmitt, Pfarrerin

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer März bis Mai 2017

Liebe Leserinnen und Leser!

Auf der Titelseite unseres Gemeindebriefes ist die Jahreslosung abgedruckt: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“

Das Jahr ist schon einige Wochen alt und auch bei uns in der Gemeinde ist einiges neu. So sind wir seit 1.1. ohne Gemeindepfarrer und gerade bei Geburtstagsbesuchen oder auch beim kurzen Plausch „uff de Gass“ werden wir oft angesprochen, ob es denn schon einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin gibt. Dem ist derzeit leider nicht so. An vielen verschiedenen Stellen wird er vermisst, unser ehemaliger Pfarrer Jochen Walker.

Nun muss vieles neu organisiert und gestaltet werden, es müssen andere Absprachen getroffen werden und manche Wege sind nun einfach länger, bis Dinge geklärt sind. Anderes bleibt vielleicht auch auf der Strecke.

Da macht mir die Jahreslosung Mut. Mut, dass das Neue Gutes bereit hält. Mut, dass die Herausforderung zu schaffen ist. Und Mut, weil ich weiß, dass ich den Weg nicht alleine gehen muss.
Da ist einer, der verspicht: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“

Das sagt mir, ich bin gewappnet und ausgestattet für einen neuen Weg, für eine neue Zeit, denn Gott ist bei mir und macht das Neue möglich. Er ist aber auch da, wenn die Kraft mal nachlässt und der Weg zu weit und der Berg zu hoch ist.

Ich habe in diesem Jahr schon so viel Gutes erfahren. Da sind Menschen, die sich einbringen, die mit uns auf dem Weg sind und das Gemeindeleben in gewohnter Weise oder ganz neu mitgestalten, die Dinge möglich machen und anpacken.

Gerade komme ich voller schöner Eindrücke und Erlebnisse von unserer Konfirmandenfreizeit und auch dort haben wir über die Jahreslosung gesprochen, sie wird das Überthema bei den Konfirmationen im April sein.

Die Jugendlichen verbinden folgendes damit:

-dass wir neu starten können und Altes hinter uns lassen
-dass Gott uns was Neues schenken will
-dass wir nie alleine sind und Gott bei uns ist
-dass wir nach vorne blicken können und die Chance zur Veränderung  
  ergreifen sollen
-dass die Jahreslosung auf dieses Jahr voll zutrifft und man nie die
  Hoffnung verlieren soll
-dass es immer wieder neue Hoffnung gibt
-der Spruch gibt Mut und Geborgenheit
-ich darf immer wieder umkehren, auch wenn ich etwas Schlechtes
  gemacht habe
-Gott hat immer eine zweite Chance für uns

Das waren nur ein paar der Aussagen, die unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden getroffen haben.
Auch diese Aussagen machen Mut und ich freue mich, wenn wir diese tollen, jungen Menschen im April konfirmieren.

Ich wünsche Ihnen und uns, dass wir den Mut nicht verlieren, dass wir uns von der Hoffnung unserer Konfirmandinnen und Konfirman-den anstecken lassen und mutig unseren neuen Weg gehen.

Dass wir die  Jahreslosung als Wegzehrung dabei haben und
Gottes Geist im Herzen tragen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Gemeindediakonin
Kerstin Holzhauser 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Dezember 2016 bis Februar 2017

Liebe Leserinnen und Leser,
diese Adventszeit ist für uns – Familie Walker – in diesem Jahr eine Abschiedszeit. Im Oktober hat mich das Diakoniewerk „ZOAR“ zum neuen Pfarrer und Seelsorger gewählt. Dort werde ich seelsorgerlich für die Menschen in den vielen Arbeitsbereichen und Standorten zuständig sein (Rockenhausen, Kusel, Winnweiler, Kaiserslautern, Brücken, Heidesheim, Alzey, Ludwigshafen, Kirchheimbolanden, Eisenberg, Alsenz). Als bald neuer Arbeitsbereich wird auch das geplante stationäre Hospiz in Rockenhausen hinzukommen.

Nach fast 10 Jahren endet nun am 31. Dezember meine Zeit als Pfarrer der Kirchengemeinde Odenbach. Viele Menschen unserer Gemeinde haben mir in persönlichen Begegnungen oder durch Briefe und E-Mails neben ihrem Bedauern auch viele gute Wünsche ausge-sprochen. Daran merke ich, dass ich viel aufgebe an gewachsenen persönlichen Beziehungen. Es wird nicht ganz leicht, nun noch einmal ganz neu anzufangen. Aber jedem Anfang wohnt, wie Hermann Hesse schrieb, doch auch ein Zauber inne:

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Manchmal hört man, oder meint zu hören, einen solchen  “Lebens-ruf” und folgt ihm, im Vertrauen darauf, dass Gott uns führt. So möchte ich meinen Neuanfang sehen. Und so möchte ich auch die Neuanfänge, die auf unsere Gemeinde zukommen, sehen.
 
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
In allem Aufbruch bleibt mir ein Gefühl der Verbundenheit mit den Menschen hier, und ich würde mich freuen, wenn wir uns auf der Lebensreise noch manchmal begegnen würden.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung  entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!

Es grüßt Sie herzlich und wünscht eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit
Ihr Pfarrer Jochen Walker
 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, September - November 2016

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wenn Sie den neuen Siebenpfeifer in den Händen halten, neigt der Sommer sich dem Ende zu und eine erste Ahnung von Herbst wird in der Luft liegen.

Ich frage mich, an was möchte ich mich erinnern, wenn ich an den Sommer 2016 denke?

Mir fallen da -leider-  recht schnell die vielen schrecklichen Meldungen ein, von Terror, Gewalt und Angst. Aber das möchte ich nicht. Das ist nicht das, an was ich mich zuerst erinnern will, wenn ich im Herbst auf den Sommer zurückblicke. Ich möchte nicht klein sein vor Betroffenheit und Angst. Ich empfinde ehrliches und tiefes Mitgefühl bei all dem Schlimmen, was passiert, doch ich möchte weiterhin stark und mutig sein, voller Dankbarkeit und Lebensfreude.  Dazu brauche ich Erlebnisse, die mir gut tun, die ansteckend und voller Zuversicht sind.

Genau das, so meine ich, haben wir in diesem Sommer mit unseren Regenbogentagen erreicht, die 2016 in die 6. Auflage gingen. 

Die Regenbogentage sind ein Ferienangebot für Kinder im Grundschulalter und fanden in diesem Jahr vom 25. bis 28. Juli statt. 10 Kinder haben sich morgens zum gemeinsamen Frühstück getroffen, um sich dann bis zum Mittag mit dem Thema „Schätze“ zu beschäftigen. Da gab es Geschichten von Schätzen und von Drachen, die Schätze bewachen, es wurden Schatzkisten mit einem richtigen abschließbaren Schloss gebastelt, wir haben Schätze in der Natur gesammelt und viel gespielt. Wir haben erfahren, dass wir selbst Schätze sind, für unsere Familien und Freunde und für Gott. Die Kinder haben sich gegenseitig Gutes getan und den anderen warme Worte in ihre Schatzkisten gepackt. Jeden Tag gab es Dinge, die wir in die Kisten packen konnten und nach 4 Tagen kam schon einiges zusammen. 

An unserem letzten Tag haben wir als Abschluss einen Ausflug zur Gartenschau nach Kaiserslautern gemacht. Schon die Fahrt dorthin war für einige etwas Besonderes, weil sie bisher noch nie mit dem Zug unterwegs waren. Viele Dinge haben wir bestaunt und bewundert, wie z.B. die Dinos oder den Barfußparcours. Das Highlight war jedoch der Wasserspielplatz, der ausgiebig genutzt und bespielt wurde. Müde, aber sehr zufrieden kamen wir nachmittags wieder in Odenbach an.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Moira Zapp und Pascal Schumacher, die die Regenbogentage 2016 mitgeplant, -gestaltet und -durchgeführt haben. Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre das nicht möglich gewesen.

Wenn ich jetzt auf die 4 Tage mit den Kindern und dem Team  zurückschaue, sehe ich gut gefüllte Schatzkisten, die mit nach Hause genommen werden konnten. Gleichzeitig höre ich noch immer das Lachen und die Freude, die lauten und die leisen Töne, sehe aber auch das eine oder andere Tränchen, das einmal geflossen ist, ich spüre die Lust am Leben und all dem Schönen, was uns jeden Tag begegnet. Ich sehe den Zusammenhalt unter den Kindern, die Hilfsbereitschaft, das Engagement und das aufeinander Achten. 

Wir haben Erinnerungen geschaffen, die nicht nur in der Schatzkiste zu sehen sind, die aber immer dann mitklingen, wenn wir sie öffnen. Es sind Erinnerungen, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, die uns froh machen und die uns immer wieder zeigen: das Leben ist schön! 

Dafür bin ich dankbar. Das trägt mich, auch und besonders in stürmischen Zeiten.

Und die Regenbogentage haben aus gutem Grund ihren Namen: der Regenbogen als Zeichen der Hoffnung, des Mutes und der Zuversicht, denn Gott verspricht Noah: „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt, der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ 

(1. Mose 9, 13) 

Die Regenbogentage sind nun vorbei, alles geht wieder seinen gewohnten Gang, doch wir haben erfahren: Schätze und schöne Erlebnisse lauern überall, in unseren Mitmenschen, am Wegesrand, bei Gott. Sie wollen nur von uns gefunden und bewahrt werden. Ich werde weiterhin die Augen offen halten und meine Schatzkiste füllen. Sammeln Sie doch einfach mit.

Ihre Gemeindediakonin Kerstin Holzhauser

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Juni - August 2016

Monatsspruch Juni 2016
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden.   2. Mose 15, 2

Liebe Leserinnen und Leser,

seinen Gefühlen Ausdruck geben in einem Lied! Viele von uns tun das: z.B. soll ja die Badewanne ein Ort sein, an dem manche im Zustand der Entspannung ein heiteres Lied anstimmen („Pack die Badehose ein…“). Bekannt ist auch das berühmt-berüchtigte Pfeifen im Walde: Ein Lied wird angestimmt gegen die Angst. Auch in Reisebussen oder in Waggons der Deutschen Bahn kann man immer wieder spontanes Singen erleben. In Fußballstadien werden National-hymnen gesungen und Schlachtengesänge angestimmt. Noch sind die Lieder nicht aus unserem Alltag verschwunden – auch wenn immer mehr Gesangvereine über einen Mangel an Mitsängern klagen.

Auch am Sonntagmorgen werden in unseren Kirchen noch Lieder zur Orgelbegleitung gesungen – alte und neue Lieder geistlichen Inhalts. Ein Gottesdienst ohne Musik und Lieder ist gar nicht denkbar, denn auch der Glaube braucht diese Ausdrucksform.
Der Monatsspruch spricht nicht nur von einem Lied, er ist sogar eine Zeile aus einem Lied, aus einem Lied, das die Israeliten nach ihrer Befreiung aus Ägypten angestimmt haben. Sie singen für Gott. Und Gott ist ihnen ihr Lied und ihre Stärke. Er ist für sie zum Retter geworden.

Starke Gefühle und starker Glaube drängen zum Singen: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“. Ich freue mich, dass in unserer Kirchengemeinde gerne und viel gesungen wird: In Gottesdiensten zur Orgel, im Gottesdienst Spezial zur Gitarre, im Chor „Die Siebenpfeifer“ (in dem nicht gepfiffen, sondern gesungen wird) – und auch auf den Friedhöfen. Ja, auch da singen wir – auch denen zum Trotz, die es nicht mehr können oder nicht mehr wollen. Es gehört zu unserm Glauben, dass wir von dem Gott singen, der unsere Stärke, unser Lied und unser Retter ist.


Mut zum Singen wünscht Ihnen heute Ihr Pfarrer Jochen Walker

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer März-Mai 2016

Liebe Leserinnen und Leser.

Am 12. Februar haben wir in Lauterecken die achte Nacht der offenen Kirche gefeiert, eine Veranstaltung von Jugendlichen für Jugendliche, die in Kooperation zwischen dem Prot. Dekanat Lauterecken und der Jugendzentrale Otterbach/Lauterecken stattfindet.

Der überwiegend jugendliche Vorbereitungskreis hatte sich das Thema gewählt: "Du bist anders, ich auch." Puh, ich musste erst einmal durchschnaufen: ganz schön schwere Kost auf den ersten Blick, zudem noch in unserer aktuellen, politischen Zeit.

Welche Assoziationen haben wir da bei diesem Thema? Anderssein, das auf der einen Seite ängstigt: Wieso sieht der so anders aus? Was spricht die für eine Sprache? Was erwartet mich, wenn ich mich nicht auskenne? Wo passe ich dazu?

Aber auch das Positive: Die Vielfalt, die sich ergibt, durch die Einzigartigkeit eines jeden Menschen. Gott hat mich einmalig gemacht, so wie meinen Fingerabdruck, den es nie ein zweites Mal bei einem anderen Menschen gibt. Unterschiede machen uns aus, sind menschlich.

Eine Ehrenamtliche, die ihre selbst verfasste Predigt im Gottesdienst hielt, hat es so formuliert: "Jede Eigenschaft, jedes Detail, jede noch so kleine Macke machen uns aus. Sie machen uns zu dem, was wir sind. Jeder Mensch denkt etwas anderes, fühlt etwas anderes, hat seine eigene Geschichte. Das ist nicht immer einfach. Doch stellt man sich vor, wir wären alle gleich, alle einer Meinung, über was würde es sich dann noch lohnen, zu reden? Für was könnte man sich dann noch einsetzen?"

Diese junge Frau hat das Anderssein als etwas Positives und Normales dargestellt, als etwas, das uns Gesprächsstoff bietet, das uns weiterbringt, im Alltag, im Umgang miteinander, in der Gesellschaft, in unserem Leben.

Von einem Beispiel, es anders zu machen, allen Widerständen zum Trotz, hören wir immer wieder: Dieser Mann war anders, er hat scheinbar unmögliche Dinge angepackt, er hat nicht geschwiegen, sondern sich eingesetzt. Und er hat es aus unserer heutigen Sicht gut gemacht, sehr gut sogar. Wir bewundern und verehren ihn dafür, wir beten ihn an. Passend dazu das Gebet, das ebenfalls im Gottesdienst in Lauterecken gesprochen wurde:

Jesus, du bist anders.

Du hast von der Liebe gesprochen, in einer Welt voller Hass.

Du hast dich zur Ehebrecherin gestellt, als alle anderen sich von ihr distanzierten.

Du bist bei dem Zöllner eingekehrt, als alle anderen sich empörten.

Du hast die Kinder zu dir gerufen, als alle sie wegschicken wollten.

Du hast Petrus vergeben, als er sich selbst verdammte.

Du hast den Teufel verjagt, als alle anderen auf ihn hereingefallen waren.

Du bist vor dem Ruhm geflohen, als alle anderen dich zum König machen wollten.

Du hast Kranke geheilt, als sie von anderen aufgegeben waren.

Du hast geschwiegen, als alle anderen dich verklagten und verspotteten.

Du hast die Schuld auf dich genommen, als alle anderen ihre Hände in Unschuld wuschen.

Du bist am Kreuz gestorben, als alle anderen das Passa-Fest feierten.

Du hast den Tod besiegt, als die anderen dachten, alles sei nun zu Ende.

Jesus, du bist anders. Schenke uns den Mut, es auch öfter mal zu sein. Amen.

Mit diesem Rückblick zum Gottesdienst bei der Nacht der offenen Kirche grüße ich Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen und mir ein bisschen von dem Mut, den Jesus zum Anderssein hatte.

Ihre Gemeindediakonin Kerstin Holzhauser

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, Dezember 2015 bis Februar 2016

Liebe Leserinnen und Leser!

Viele Kerzen wurden angezündet nach den Bombenattentaten in Paris. Kleine, scheinbar schwache Zeichen gegen die Gewalt von Gewehren und Bomben. Was wird siegen?

Bewegt hat mich der Brief eines Mannes, der in der Anschlagsnacht seine Frau verloren hat und nun mit seinem 17-monatigen Kind zurück bleibt:

"Meinen Hass bekommt ihr nicht. Freitagabend habt ihr das Leben einer außergewöhnlichen Person geraubt, sie war die Liebe meines Lebens, die Mutter meines Sohnes, aber ihr werdet meinen Hass trotzdem nicht bekommen. Ich weiß nicht, wer ihr seid und ich will es auch nicht wissen. Ihr seid tote Seelen. Wenn dieser Gott, für den ihr blind tötet, uns nach seinem Ebenbild erschaffen hat, war jede Kugel, die den Körper meiner Frau traf, auch eine Kugel in sein Herz.

Also, nein, ich werde euch den Gefallen nicht tun, euch zu hassen. Auch wenn ihr es wirklich versucht habt. Euren Hass mít Wut zu beantworten würde bedeuten, sich der gleichen Ignoranz wie der euren hinzugeben. Ihr wollt, dass ich Angst habe, dass ich meinen Mitbürgern misstraue, dass ich meine Freiheit für Sicherheit opfere. Verloren. Ich werde so weitermachen, wie zuvor.

Ich habe sie heute morgen gesehen, nach Tagen und Nächten des Wartens. Sie war hübsch, wie an dem Freitagabend, an dem sie ging, so hübsch, wie sie war, als ich mich vor 12 Jahren hoffnungslos in sie verliebt habe. Natürlich macht mich die Trauer fertig, diesen kleinen Sieg lasse ich euch, aber er wird von kurzer Dauer sein. Ich weiß, dass sie uns jeden Tag begleiten wird und dass wir uns im Paradies der freien Seelen wiedersehen werden, zu dem ihr niemals Zutritt erlangen werdet.

Wir sind Zwei, mein Sohn und ich, aber wir sind stärker als alle Armeen dieser Welt. Leider kann ich euch nicht noch mehr Zeit widmen, ich muss zu Melvil zurück, er wacht gerade von seinem Mittagsschlaf auf. Er ist 17 Monate alt, er wird essen, wie an jedem Tag, er wird spielen, wie an jedem Tag und sein ganzes Leben wird dieser kleine Junge euch trotzen, indem er glücklich und frei sein wird. Weil ihr auch seinen Hass nicht bekommen werdet."

Nicht dem Hass den Sieg geben. Diese Haltung könnte das Licht der Kerzen symbolisieren, die wir in diesem Jahr im Advent und zu Weihnachten anzünden.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit unter dem Schutz des in die Welt gekommenen Gottes, unserer Herrn Jesus Christus, wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Jochen Walker

 

 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, September - November 2015

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Nach langer Zeit habe ich im Radio mal wieder das Lied "One of us" von Joan Osborne gehört. Mitte der 90er Jahre war das ein großer Hit und ich habe gemerkt, ich bin auch heute noch sehr textsicher. Die Melodie dabei fest im Kopf.

In der letzten Konfirmanden-Stunde vor den Ferien habe ich mir mit den Jugendlichen das Lied einmal genauer angeschaut. Wir haben den englischen Text gelesen und ins Deutsche übersetzt. "Einer von uns" heißt dann der Titel.

Die Liedzeilen lauten übersetzt ungefähr so:

"Was wäre, wenn Gott einen Namen hätte, wie würde er heißen? Würdest du ihn damit anreden, wenn du ihm begegnest, in all seiner Herrlichkeit?

Was würdest du ihn fragen, wenn du nur eine Frage frei hättest?

Was wäre, wenn Gott einer von uns wäre? Genau so ein Typ, wie du und ich? Vielleicht nur ein Fremder im Bus der einfach nur nach Hause will?

Wenn Gott ein Gesicht hätte, wie würde es aussehen? Und würdest du ihn anschauen wollen? Wenn sehen auch glauben heißt? Glauben an den Himmel und an Jesus, die Heiligen und die ganzen Propheten?

Yeah yeah, Gott ist groß und Gott ist gut. Yeah yeah yeah!

Fragen über Fragen, die die Sängerin hier stellt. Und die Konfirmanden haben versucht, ihre eigenen Antworten darauf zu geben.

Dabei habe ich festgestellt, dass die Jugendlichen ihren Kinderglauben an den Mann mit dem weißen Bart in der Wolke, der alles kann, der alles möglich macht, ein Stück weit hinter sich gelassen haben. Doch wenn Gott ein Gesicht hätte, wäre es wunderschön, alt und weise, voller Güte, sagen sie.

Wenn man Gott nur eine einzige Frage stellen könnte, taucht bei den Konfis eine Frage auf, die uns Menschen schon immer beschäftigt: "Wie kann ein liebender Gott so viel Leid und Unglück zulassen?" Aber es gab auch Jugendliche, die wissen wollten, wie Gott das gemacht hat, mit der Welt, diese zu erschaffen und ob er wirklich bis in alle Ewigkeit für uns Menschen da sein wird. Sehr interessant fand ich auch die Frage: "Gott, wo kommst du her?!"

Doch was wäre, wenn Gott einer von uns wäre? Mitten unter uns leben würde? "Vielleicht gäbe es keine Krankheiten und keine Kriege mehr, weil er alles (wieder) gut macht", sagen die einen. "Vielleicht wäre er angreifbar", sagen die anderen. "Ich würde ihn vielleicht nicht erkennen", meinte jemand.

Und die wichtigste Aussage in beiden Konfi-Gruppen für mich: "Wenn Gott einer von uns wäre, würden wir vielleicht alle ein bisschen achtsamer miteinander umgehen, wer weiß, ob wir in unserem Gegenüber nicht gerade Gott begegnen?!"

Und was würden Sie antworten?

Eine gute Zeit und wunderbare Begegnungen wünscht Ihnen

Ihre Gemeindediakonin Kerstin Holzhauser

Auf ein Wort, aus: Der Siebenfeifer, Juni - August 2015

Liebe Leserin, lieber Leser!

Tische und Stühle eines kleinen Cafés laden ein, sich zu setzen. Ich kann wählen zwischen Schatten- und Sonnenplatz. Eine Kellnerin wird mir eine Karte bringen - doch ich werden nur eine Tasse Kaffee bestellen, mein mitgebrachtes Buch aufschlagen, etwas lesen.

Aber die Geräusche der Stadt werden mich ablenken: Kinderrufe, die aus den Gassen hallen, das Klackern von Boulekugeln, Kirchenglocken von weit her. Es duftet nach Meer, nach dem leichten Moder überreifer Früchte. So mag sich Urlaub anfühlen für die, die sich eine Reise in den Süden leisten. Vorerst ist es noch die Sehnsucht nach einer Auszeit, die in uns die Urlaubsträume weckt. Mancher ertappt sich im Büro oder an der Arbeitsstelle, wie die Gedanken schweifen und es nun einfach mal genug ist.

"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!" Das ist kein neuer Spruch einer Reiseagentur. Es ist ein Wort Jesu. Besonders das Wort "ERQUICKEN" hat es mir angetan. Es klingt ein wenig altertümlich. Nur wenige haben es noch in ihrem Wortschatz. Oder fällt Ihnen eine Situation ein, in der Sie es noch gebrauchen? Wir erfrischen uns im Schwimmbad oder wir erholen uns auf dem Sessel. Aber erquickt werden wir gewissermaßen nur noch bei Jesus Christus.

Nehmen wir einmal an, dass eine ERQUICKUNG das Höchste der Gefühle ist: ein Zugleich von Erholung, Ruhe, Erfrischung, Stärkung; alles lang anhaltend und nicht gleich am ersten Arbeitstag wieder verflogen.

Zur Erlangung der Erquickung muss ich nicht mal in den Süden fahren: "Kommt her zu mir" sagt Jesus Christus. Kommen Sie in die kühle Kirche am Sonntag, zum Bibelgespräch in das Gemeindehaus, zu einem Gottesdienst Spezial, zu einer Veranstaltung, bei der wir zu Jesus Christus und zu uns selbst kommen und ERQUICKUNG erfahren.

Ein schönes Wort. Noch schöner die Sache, von der es spricht. "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!" sagt Jesus Christus.

Eine erquickliche Sommerzeit wünscht Ihen

Ihr Jochen Walker

 

 

 

 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, März - Mai 2015

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Jahreslosung lautet "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (Röm.15,7)

Im Gemeindesaal des Prot. Gemeindehauses Odenbach hängt diese Losung mit einer farbigen Grafik neben dem Kreuz. Es ist ein metallenes Kreuz, das uns im vergangen Jahr Dirk Paulus aus Reiffelbach hergestellt und geschenkt hat. Es ist ein abstrahiertes Kruzifix, das die Härte des Kreuzgeschehens durch nichts abmildern will: Das Leiden Christi ist durch den geneigten Kopf angedeutet. Der überstreckte Körper wird durch seine Dreiteilung zu einer Anspielung auf die Dreieinigkeit: Der hier leidet, ist keine anderer als der dreieinige Gott, der sich ganz in die sterbliche Menschheit hineingegeben hat. Im Hintergrund des scharf abgehobenen senkrechten Kreuzesbalkens hat Dirk Paulus eine parallel verlaufende, gebrochene Linie angelegt: Sie entspricht der Gebrochenheit des menschlichen Lebens. Erst entlang der Kreuzeslinie bekommt unsere Gebrochenheit eine Richtung: "Gott schreibt gerade auch auf krumme Zeilen." (Paul Claudel). Es ist dieser gebrochene Herr, der uns "angenommen hat" und uns in seine Auferstehungsgestalt hineinzieht. Die Jahreslosung meint nun, dass "angenommene" Menschen andere annehmen können. Kein geringerer Anspruch, jedoch einer, der sich sofort erschließt angesichts der Flüchtlingsnot in unserer Nähe: "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob."

Ein gesegnetes Jahr wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Jochen Walker

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer, November 2014 bis Februar 2015

Liebe Leserin, lieber Leser!

Im Oktober feierten wir unseren 20. Gottesdienst Spezial zum Thema: "Ich bin beGEISTert". Die Frage war: Was ist echte Begeisterung?

Ich erinnere mich an die Begegnung korsischer Stammesführer in einem Asterixheft. Die Korsen gelten als sehr stolzes Volk. Begeisterung darf man nicht einfach so rauslassen. So kommt dann die absurde Szene zustande, dass der Korse Osolemirnix mit versteinertem Gesicht zu seinem Freund sagt: "Panschnix, dein Anblick macht mich jubeln!" So sieht korsische Begeisterung aus.

Also Vorsicht: Begeisterung gibt es nicht nur in der ekstatischen Form, sondern auch in der stillen, introvertierten Form.

Nun aber zum Geist in der Begeisterung. Kinder denken bei Geist an ein Gespenst. Wenn wir älter werden, lernen wir noch andere Bedeutungen von Geist: Manchmal verwenden wir Geist ähnlich wie Seele. Ein andermal steht Geist auch für Verstand. Oder auch für Ausstrahlung - das französische Wort für Geist ist Esprit: Ein Geistvolles Auftreten.

Es gibt schließlich auch eine spirituelle Bedeutung von Geist: Logisch, Spiritus sanctus ist der lateinische Ausdruck für den Heiligen Geist. Diese Dimension des Wortes "Geist" ist für mich die tiefste und spannendste: Denn hier bedeutet Geist nicht eine Eigenschaft meiner Person oder meines Körpers, sondern etwas, das zu meiner Person hinzukommt, von außen, von Gott.

Eine Bereicherung meiner Person durch Gott selbst; durch seine Anwesenheit in uns. Geist Gottes.

Gottes Geist in uns bedeutet zuerst eine innere Stärkung, ein Freiwerden von Angst. Ein Freude auslösendes Neues in meinem Leib, meiner Seele, in meinem Leben. Dann aber auch bewegt uns der Geist zur Mitteilung, zur Mitarbeit in Gottes Reich. Man kann nicht mehr anders, als Mitmachen: Still im Hintergrund oder laut, vorne an der Rampe.

Diese doppelte Wirkung des Heiligen Geistes nach innen und nach außen wird von Christen aller Länder bezeugt. Stärkend und Freude bringend nach innen, motivierend und bewegend nach außen.

Darum: Den Geist Gottes brauchen wir. Er ist nicht in uns von Geburt an; er kommt hinzu (da sind die biblischen Texte eindeutig). Ebenso eindeutig ist Jesu Wort: Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Ich stehe vor deiner Tür und klopfe an. Ich möchte bei dir wohnen.

Gott bricht nicht ein. Er ist dezent. Er klopft an. Er freut sich, wenn ihm aufgemacht wird. Man lässt natürlich einen Fremden nicht gerne ins eigene Lebenshaus. Es braucht schon eine Menge an vertrauensbildenden Maßnahmen, bis wir bereit werden, Gott in seinem Geist bei uns einzulassen. Wir spüren ja intuitiv, dass uns das verändern wird. Es ist ein Schritt, aufzumachen und diese begeisternde Geisterfahrung zu machen.

Der Türöffner ist meist ein Gebet, das ich in die Richtung Gottes spreche: Es kann etwa so lauten wie in einem Lied:

Nimm du mich, Heiliger Atem,

zünde dein Feuer an,

zeig den Weg, gib Antwort,

aus der ich leben kann.

Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut, den Geist Gottes einzulassen. Oder auch wieder einzulassen.

Ihr Pfarrer Jochen Walker

 

 

Auf ein Wort, Aus: Der Siebenpfeifer September - November 2014

Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Monatsspruch September

"Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!"

(1. Chronik 22, 13)

Salomo, der Königsohn steht vor einer riesigen Aufgabe. Sein Vater befiehlt ihm, dem Gott Israels einen Tempel zu bauen. David selbst hatte schon sehr viel Material herbeigeschafft, aber es sollte nicht seine Aufgabe sein, den Tempel letztlich zu bauen; sein Sohn sollt das große Werk vollbringen. Welche Herausforderung für Salomo! Aber sein Vater David steht hinter ihm; ermutigende Worte, prophetisch gefärbte Gottesworte, spricht er ihm zu.

Die Macht des Vaters neigt sich dem Ende zu, aber er wird darüber nicht bitter, sondern gibt seine Macht an den Sohn. David erkennt seine Grenze: dass es eben nicht an ihm liegt, das Geplante nun auch auszuführen. Er tritt zurück, Schritt für Schritt, und macht Platz für die nächste Generation. Das tut er nicht resignativ oder argwöhnisch, sondern er übergibt die Verantwortung und wünscht der nachkommenden Generation das "Allerbeste vom Höchsten". Mit Gott im Rücken braucht Salomo vor der großen Aufgabe keine Angst haben.

Wenn die nachwachsende Generation in christlichen Gemeinden solche Vorgänger hat, kann man sie nur beglückwünschen: es wird alles gut werden. Es ist derselbe Gott, der Leben und Wirken der Alten und der Jungen trägt. Eine solche Elterngenration brauchen die jungen Leute, damit das, was in der vorherigen Generation gewachsen ist, nun weiterentwickelt werden kann. Manches kann bestehen bleiben, manches muss neu "gebaut" werden, manches "Alte" vielleicht abgerissen. Das mag Unverständnis und Verbitterung bei den Älteren auslösen, aber: die nächste Generation ist dran! Und diese muss neu und selbst ihren Weg finden. Wie David Gott und damit auch seinem Sohn vertraut, dass es gut werden wird, so können auch heute die Älteren den Jüngeren vertrauen, unter Gott, dass das Neue auch gut werden wird, selbst wenn es anders ist als das Alte.

Diejenigen, die nun in Verantwortung treten, haben vielleicht Grund, sich zu sorgen und zu zweifeln, aber gerade deswegen brauchen sie Väter und Mütter im Glauben, die hinter ihnen stehen und sie ermutigen und selbst in mancher vielleicht berechtigter Kritik noch Mut zusprechen. Wenn eine solche Solidarität unter den Generationen gelebt wird, dann erkennt man gerade an dieser im Gottvertrauen geborenen Solidarität zwischen de Generationen die Güte und Gnade Gottes.

Im Presbyterium unserer Kirchengemeinde hat sich die gute Mischung bewährt: erfahrene Menschen und Jüngere. Schön wäre es, wenn uns diese gute Mischung bei der anstehenden Presbyteriumswahl wieder gelänge.

Ihr Pfarrer Jochen Walker

 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer Juni - August 2014

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Jugend der Pfalz haben eine Postkartenaktion gestartet, um Jugendliche einzuladen, sich an der Presbyteriumswahl zu beteiligen. Das Titelbild unseres diesmaligen Siebenpfeifers entstammt dieser Aktion.

Die Evangelische Jugend wünscht sich Presbyterien, die ein besonderes Augenmerk auf die Jugendarbeit und die Belange der Jugendlichen richten.

Ältere Gemeindeglieder fragen sich: „Ja, wo sind denn die Jugendlichen? Die sieht man nicht im Gottesdienst.“
Allerdings müssen wir uns als Gemeinde immer wieder fragen lassen: Sind wir einladend für Jugendliche? Dies bleibt eine wichtige Frage für die Zukunft der Kirche.

In einer Jugendzeitschrift fand ich den folgenden Beitrag einer jungen Erwachsenen, die Frust und Freude mit ihrer Gemeinde zu Papier gebracht hat:

Die Kirche ist was für alte Leute. Wer ist denn bitte Sonntagmorgens
um 10 Uhr schon wach? In meiner Landeskirche liegt der Durchschnitt in vielen Gemeinden bei gefühlten 70 Jahren. Und ich muss zugeben, 10 Uhr ist auch nicht meine Lieblingszeit. Und doch ist der Gottesdienst und das Zusammenkommen mit der Gemeinde einer der zentralen Punkte meiner Woche und meines Glaubenslebens. Neben Schule, Studium oder Beruf noch Zeit für die Gemeinde zu haben, ist manchmal eine Herausforderung. Doch ich weiß, dass mir etwas fehlt, wenn ich diese Gemeinschaft nicht habe. Ich vermisse die Menschen, den Austausch mit ihnen, ihr Anteilnehmen und -geben.
Gemeinschaft hat in der Bibel immer eine herausragende Rolle gespielt. In der Apostelgeschichte können wir nachlesen, wie damals Gemeinschaft gelebt wurde: „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.“
Und das ist eigentlich Gemeinde. Es ist nicht nur der Gottesdienst
sonntags um 10 Uhr. Die ersten Christen trafen sich auch zuhause. Gemeinde bedeutet, miteinander das Leben zu teilen.
Gott hat uns zur Gemeinschaft geschaffen. In erster Linie mit ihm, aber auch miteinander. Es heißt in 1. Korinther 12, dass die Gemeinde ein Leib ist, aber viele Glieder hat. Wenn ich der Finger bin, kann ich ohne die Hand nicht funktionieren und diese wiederum nicht ohne den Arm. Wenn ich nur für mich zuhause den Glauben lebe, fehlt mir der Körper.
Der Körper, der mir auch hilft, im Glauben zu wachsen. Ich alleine habe nur einen Bruchteil von Gott verstanden, aber in der Gemeinde fügen sich die Bruchstücke zusammen und helfen mir, Gott klarer zu erkennen.
Auch Jesus war nicht alleine unterwegs, er hatte Weggefährten. Und Weggefährten sind eben nicht nur da, wenn es gut läuft, sondern auch dann, wenn es schwierig wird. Sie waren eine extreme Verbindlichkeit gegenüber Jesus eingegangen. Verbindlichkeit ist etwas, das in unserer Gesellschaft immer mehr verloren geht. Und doch ist sie ein großer Schatz. Sie ist wichtig, damit Gemeinschaft entstehen kann. Gemeinschaft benötigt Zeit. Und deswegen bin ich bereit, immer wieder meine Zeit zu investieren. Ich schätze dieses große Geschenk, das Gott uns gegeben hat. Er hat gewusst: Alleine sind wir nicht komplett.                                              Johanna Weddigen (24)

Gemeinde als Ort, der mir Halt, Geborgenheit, Anregung und Glaubensstärkung gibt. Dies war in den zurückliegenden Jahren ein wichtiges Thema der Presbyteriumsarbeit.

Eine gute Gemeindearbeit steht und fällt mit der Beteiligung der Gemeindeglieder: Und nicht immer sind es die mangelnden Angebote, sondern sehr oft – wie Johanna Weddigen beobachtete – die Angst vor Verbindlichkeit, die Menschen hindern, sich zu beteiligen. Verbindlichkeit bedeutet: Sich selbst als mit verantwortlich sehen.

Es wäre schön, wenn sich auch in der anstehenden Presbyteriumswahl zeigen würde, dass wir unterwegs sind zu mehr Beteiligung, Verbindlichkeit und Verantwortlichkeit in der Nachfolge Jesu – in der Gemeinschaft von Jung und Alt.

Ihr Pfarrer Jochen Walker

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer März - Mai 2014

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Jahreslosung 2014 lautet "Gott nahe zu sein ist mein Glück"

(Psalm 73, 28).

Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, der ein altes Pferd für die Feldarbeit hatte. Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge. Als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: "Pech? Glück? Wer weiß?"

Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferden aus den Bergen zurück. Diesmal gratulierten die Nachbarn des Bauern wegen seines Glücks.

Seine Antwort hieß: "Glück? Pech? Wer weiß?"

Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. Jeder hielt das für großes Pech. Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: "Pech? Glück? Wer weiß?"

Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen Mann ein, den sie finden konnte. Als sie den Bauernsohn mit dem gebrochenen Bein sahen, ließen sie ihn zurück. War das nun Glück? Pech? Wer weiß?

Was an der Oberfläche wie etwas Schlechtes, Nachteiliges aussieht, kann sich bald als etwas Gutes herausstellen. Und alles, was an der Oberfläche gut erscheint, kann in Wirklichkeit etwas Böses sein. Wir sind dann weise, wenn wir Gott die Entscheidung überlassen, was Glück und was Unglück ist; wenn wir ihm danken, dass für jene, die ihn lieben alles zum Besten dient.

Jörg Zink schrieb:

Glück ist die Sorglosigkeit, die dort entsteht, wo du deine Sorge Gott anheim gibst. Es ist die Gelassenheit, die dort einkehrt, wo der Wille Gottes an die Stelle getreten ist, an der sonst dein eigener Wille sich durchsetzt. Glück ist das Vertrauen, dass das Gelingen deines Lebens nicht von dir abhängt, sondern dir geschenkt wird.

 

Ein gesegnetes Jahr wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Jochen Walker

 

 

 

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer Dezember 2013 bis Februar 2014

Liebe Leserin! Liebe Leser!

"Siehe, dein König kommt zu dir,

ein Gerechter und ein Helfer." (Sacharja 9, 9)

 

Da steht das Wörtchen "Siehe!" am Anfang unseres Adventes 2013. Ich stelle mir vor, ich stehe an einem Bahnsteig und schaue nach einem ankommenden Zug aus. Immer wieder beuge ich mich vor, ob man nicht schon etwas sieht. Und ich schaue auf die Uhr: Müsste er nicht schon längst einfahren- der Zug, der mir meinen Gast bringt. Lange schon hat er sich angekündigt. Auf seiner Postkarte steht: "Ich komme! Ankunft: bald! Bitte erwarte mich!" Die Ankunftszeit ist zwar etwas wage, aber ich schaue schon mal aus!

Im Advent üben wir diese erwartungsvolle Haltung, die wir von wartenden Menschen an Bahnsteigen kennen, wenn sie bald schon mit einem Besuch rechnen: Diese freudige Spannung, die sich von Minute zu Minute steigert.

Ja, diese Haltung begleitet uns durch unser ganzes Christenleben: Wir hoffen, dass Jesus zu uns kommt, dass wir ihn ganz und gar sehen und erkennen und wir einander umarmen können: "Siehe! Er kommt zu dir! So verspricht uns der Prophet Sacharja.

Zugegeben, keine leichte Übung: die Spannung so lange halten- obwohl Zug an Zug an uns vorbei rauscht. Zu unserem Glück hält Jesus Kontakt zu uns - zwar nicht über SMS und facebook, aber jeden Tag mit seinem Geist. Das stärkt und macht uns neu gewiss: Siehe, dein König, der Gerechte, der Helfer und Retter deines Lebens- kommt zu dir!

Eine gesegnete Adventszeit.

Ihr Pfarrer Jochen Walker

Auf ein Wort, aus: Der Siebenpfeifer September - November 2013

Liebe Leserinnen und Leser!

Der Monatsspruch für den September lautet:

"Seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke." (Nehemia 8, 10)

Stimmt das? Ist die Freude am Herrn unsere Stärke? Sind es nicht andere "Starkmacher", denen wir weit mehr zutrauen?

Denken Sie an die neuesten Enthüllungen um Doping: Kaum eine Sportart, in der nicht leistungsfördernde Mittel zum Einsatz kommen. Das Publikum liebt die "Starken", die Sprtler wollen geliebt werden, wollen Erfolge, wollen in die Geschichtsbücher eingehen - sogar um den Preis eines Betruges. Wehe aber, wenn das Gebäude zusammenbricht und alles zu Tage tritt!

Oder denken Sie an den Fitness- und Gesundheitswahn unserer Zeit: Nur die Schönen, Fitten, Schlanken, Starken machen alles richtig und können für sich in Anspruch nehmen, als Vorbilder zu gelten. Wehe aber, wenn einmal die Gesundheit nicht mehr mitspielt oder wenn das Alter sich bemerkbar macht!

Manche Einsichten der Bibel sind nicht so populär wie die Moden unserer Zeit. Sie erfordern unser Innehalten und die Bereitschaft, einmal zuzuhören: Im Nehemiabuch des Alten Testaments, aus dem der Monatsspruch stammt, wird beschrieben, wie das Volk nach einer langen Zeit der Irrwege wieder bereit war, auf Gottes Wort zu hören:

"Die Ohren des ganzen Volkes waren dem Buch Gottes zugekehrt" (8,3). Die Gemeindeleiter Esra und Nehemia legen ihnen dann Gottes Wort verständlich aus, "so dass man verstand, was gelesen worden war." (8,8). Und dann folgt die tiefe Einsicht, dass es dieses Wort Gottes ist, das ihnen -und uns- die Stärke gibt, das Leben zu bestehen, und nichts sonst: "Seid nicht bekümmert, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke" (8,10). Und dann folgt als Ausdruck der neu gewonnenen Einsicht ein großes Fest: "Und alles Volk ging hin, um ein großes Freudenfest zu machen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte."

Eine gesegnete Zeit.

Ihr Pfarrer Jochen Walker


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